16.03.23 | Kultur Westfalen will 1250 Jahre-Jubiläum 2025 feiern
Dr. Georg Lunemann, Direktor des LWL.
Foto: LWL/Kapluggin
Am Donnerstag (16.3.) empfahl der LWL-Kulturausschuss einstimmig in Münster, dafür 100.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Die LWL-Kulturstiftung will westfalenweit Veranstaltungen mit voraussichtlich rund 800.000 Euro unterstützen. Endgültig beschließt darüber der LWL-Landschaftsausschuss am 24. März.
"Wir wollen mit dem Jubiläum einen deutlichen Akzent zur Reflexion über Geschichte und Gegenwart der Region setzen. Es soll aber auch um die Menschen und die Eigenschaften gehen, die ihnen zugeschrieben werden", so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. "Das Wissen über unsere gemeinsame Vergangenheit und die gewachsenen Strukturen in der Region sollen dazu beitragen, aktuelle Fragen nach Identität, Heimat und Zukunft fundiert zu diskutieren."
Die Westfalen als Gruppe wurden zum ersten Mal im Jahr 775 in den fränkischen Reichsannalen erwähnt, den Jahrbüchern am Hof Karls des Großen. Bis ins Hochmittelalter galten sie als die Sachsen, die im Westen siedelten. "Nicht die heutige Region, aber die Kerngebiete gehörten dann im 12. Jahrhundert dem Erzbischof von Köln als dem Herzog von Westfalen und wurden im 19. Jahrhundert zur preußischen Provinz Westfalen", erläuterte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger im Ausschuss. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Westfalen-Lippe einer der beiden Landesteile von Nordrhein-Westfalen.
Die Ausstellung im LWL-Museum in der Kaiserpfalz wird den zentralen Ort Westfalens in der Karolingerzeit als Ausgangspunkt nehmen, um die Eigen- und Fremdwahrnehmung der Region in verschiedenen Epochen in den Mittelpunkt zu stellen. Der LWL plant nach Angaben von Rüschoff-Parzinger, das Jubiläum mit Projekten seiner eigenen Kultureinrichtungen "zu feiern und zu inszenieren". Dazu gehörten Forschung, Veranstaltungen, Ausstellungen und Filmprojekte.
Die LWL-Kulturstiftung wolle "das Jubiläum in die Fläche tragen", Partner:innen in der ganzen Region zu eigenen Aktivitäten ermutigen und, ähnlich wie Förderschwerpunkte in den Jahren zuvor, mit rund 800.000 Euro fördern. Rüschoff-Parzinger: "Wir planen ein breitgefächertes Jubiläumsprogramm. Es soll den Reichtum der Region zeigen, aber auch selbstkritisch nach Herkunft und Zugehörigkeit fragen." Die Antragsfrist für Projekte sei Ende Februar 2024.
Die Vorlage zum Thema finden Sie unter: https://allris.lwl.org/public/vo020?VOLFDNR=1000848&refresh=false&TOLFDNR=1003422
Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin.
Foto: LWL
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Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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