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20.02.23 | Kultur LWL präsentiert Wort des Monats

"Scheesken" - großer Spaß für junge Kirmesfreunde

Das "Scheesken (Karussell) hat seinen Namen von den Wagen, in denen junge Kirmesfreunde mitfahren, hier auf dem "Tütti Schesken" 1935 in Mettingen.<br>Foto:  LWL/Alltagskulturarchiv/Lepper

Das "Scheesken (Karussell) hat seinen Namen von den Wagen, in denen junge Kirmesfreunde mitfahren, hier auf dem "Tütti Schesken" 1935 in Mettingen.
Foto: LWL/Alltagskulturarchiv/Lepper
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Westfalen (lwl). "Scheesken förn!" Wenn früher, als Kinder noch Plattdeutsch sprachen, ein Kind mit großer Begeisterung diesen Wunsch äußerte, konnten die Eltern kaum nein sagen. Gemeint ist damit im münsterländischen Platt das Karussellfahren. Woher das Wort des Monats Februar kommt, wissen die Sprachwissenschaftler:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Das Wort "Scheesken" bezieht sich eigentlich auf die Schiffchen oder Wagen auf dem Karussell. "Scheesken" ist nämlich die Verkleinerungsform von "Schese", das "kleine Pferdekutsche" bedeutet. Das Wort ist, auch in der Form "Schäse", in vielen Mundarten im westlichen Teil Deutschlands für dieses Fahrzeug gebräuchlich. Es ist eine Entlehnung aus dem Französischen. Dort heißt "chaise" heute allerdings "Stuhl". Die Bedeutung "Kutsche" ist inzwischen nicht mehr üblich. Im westmünsterländischen Platt nennt man ein klappriges Gefährt, auch ein Fahrrad, "Siepelschese". Hier muss die "Siepel" (Zwiebel) für die Gebrechlichkeit herhalten.

Auch wenn das Karussell keine Wagen oder Schiffchen hat, heißt es "Scheesken", wie hier 1980 auf dem Herbstsend in Münster.<br>Foto: LWL/Alltagskulturarchiv/ Sauermann

Auch wenn das Karussell keine Wagen oder Schiffchen hat, heißt es "Scheesken", wie hier 1980 auf dem Herbstsend in Münster.
Foto: LWL/Alltagskulturarchiv/ Sauermann

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