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09.02.23 | Kultur Wappenteller mit Widmung westfälischer Adeliger

LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert das Kunstwerk des Monats Februar

Wappenteller aus den 1860er Jahren sind das Kunstwerk des Monats Februar im LWL-Museum für Kunst und Kultur.<br>Foto: LWL / Hanna Neander

Wappenteller aus den 1860er Jahren sind das Kunstwerk des Monats Februar im LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Foto: LWL / Hanna Neander
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Münster (lwl). Sechs Wappenteller westfälischer adeliger Studierender präsentiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster als Kunstwerk des Monats Februar.

Es sind Schenkungen aus der Sammlung des münsterischen Unternehmers Tono Dreßen (1931-2019). Als langjähriges engagiertes Mitglied des Freundeskreises des Museums sammelten er und seine Frau Renate Porzellan, das für adelige Auftraggeber mit deren Wappen dekoriert worden war. 2022 schenkte Renate Dreßen dem Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) für diese langjährige Dauerleihgabe, die Wappenteller, die Söhne des westfälischen Uradels dem fränkischen Freiherrn Ludwig von Würtzburg in Bedburg und Bonn zwischen 1862 und 1865 gewidmet hatten.

Die Teller bezeugen den Versuch, die nachwachsende Generation auf rechtlich nicht abgesicherte Familienordnungen zu verpflichten: Die älteren vier Teller von 1862 bis 1864 bezeugen Freundschaften, die auf der streng katholischen Rheinischen Ritterakademie Bedburg geschlossen worden waren, wo die Jungen das Abitur machten und die Familienordnung - nur ein Sohn erbt, die anderen verzichten - als gottgewollt akzeptieren lernten.

In Konkurrenz zu staatlichen Schulen, wo die Schüler auf Selbstverwirklichung durch Leistung getrimmt wurden, entstanden Internate und Schulen für Adelssöhne wie die Bedburger. Anschließend studierte man in Bonn. Auch hier schenkte man sich solche Teller. Der Austausch der Wappenteller als standesgemäßer Souvenirs sollte für die Beteiligten und ihre Eltern ein adeliges Freundschaftsnetzwerk abbilden.

Am Langen Freitag (10.2.) findet um 18.30 und um 19.15 Uhr ein Gespräch zu diesem Kunstwerk mit dem Kurator Dr. Gerd Dethlefs statt. Die Teilnahme kostet zwei Euro, Tickets gibt es im Ticketshop.

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Robin Hofstetter, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org

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Tel.: 0251 5907-210
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