Lichtenau-Dalheim (lwl). In einem Vortrag am Sonntag (12.6.) um 11.30 Uhr widmet sich Prof. Dr. Hans-Walter Stork, Direktor der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek in Paderborn, im Kloster Dalheim dem Cicero-Sammelband des Wibald von Stablo aus dem 12. Jahrhundert. Dabei erläutert er die Herstellung, die Schrift, das Widmungsbild sowie die Bedeutung des Sammelbandes mit Werken von Marcus Tullius Cicero.

Unter Abt Wibald von Stablo erlangte die Bibliothek des Klosters Corvey eine neue Blütezeit. Wibald begeisterte sich für die lateinische Rhetorik und Stilistik und unternahm große Anstrengungen, sämtli-che bekannten Werke des wohl berühmtesten Redners und vollendeten lateinischen Stilisten Marcus Tullius Cicero (106-43 v.Chr.) zusammenzutragen und für Corvey abschreiben zu lassen. Die wertvolle Handschrift aus der Staatsbibliothek zu Berlin misst 48,5 x 33 Zentimeter und ist ein wichtiges Expo-nat der Sonderausstellung "Latein. Tot oder lebendig!?" im Kloster Dalheim. Stork nimmt den gewich-tigen Band genau unter die Lupe, bespricht Einzelheiten der Herstellung, der angewandten Schrift und der Arbeit der Schreiber. Er interpretiert das Widmungsbild und stellt die herausragende Handschrift in Zusammenhang mit dem Abt und dem Kloster Corvey.

Der 60-minütige Vortrag findet im Vortragsraum des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur statt und ist Teil der Vortragsreihe zur Sonderausstellung "Latein. Tot oder lebendig!?", die das Museum in Ko-operation mit dem Verein der Freunde des Klosters Dalheim e.V. veranstaltet und am 11.9. und 9.10. fortsetzt.

Im Rahmen des Tags der Gärten und Parks ist die Teilnahme am Vortrag und der Museumseintritt an diesem Wochenende frei. Ein Programm mit historischen Spielen im Konventgarten des Klosters, öffentlichen Rundgängen (Samstag 15 Uhr, Sonntag 13.30 Uhr und 15 Uhr), Picknick-Möglichkeiten und Musik unter dem Motto "Willkommen zur Gartenparty" rundet den Museumsbesuch ab.