14.01.21 | Kultur LWL-Archäologie geht wegen Corona neue Wege
aktuelle Projekte und Ausgrabungen jetzt auf YouTube
Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Direktor der LWL-Archäologie Prof. Dr. Michael M. Rind geben im Grußwort eine Überblick über die Highlights.
Foto: LWL
Corona als Chance für die Digitalisierung
Die Jahrestagung der LWL-Archäologie ist in Fachkreisen und bei Archäologieinteressierten ein Höhepunkt des Jahres. "Die mehr als 400 Plätze waren jedes Jahr frühzeitig ausgebucht", so LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind. "2019 war aus archäologischer Sicht für uns in Westfalen-Lippe ein sehr produktives und spannendes Jahr." Ganz verzichten auf einen Jahresrückblick wolle man daher nicht: Zwölf Beiträge von LWL-Archäologinnen und Archäologen sowie aus der Paläontologie stehen bei YouTube bereit.
"Für die Kultur brachte die Corona-Pandemie nicht nur Negatives. Für die Digitalisierung war sie durchaus auch eine Chance", erklärt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Neueste Erkenntnisse und Ergebnisse der archäologischen Arbeit im Netz zu zeigen, biete zudem den Vorteil, dass jeder, wann immer es für ihr passe, darauf zugreifen könne, so Rüschoff-Parzinger weiter.
Breites Themenspektrum sorgt für Abwechslung
Aufnahmen aus dem Flugzeug zeigen, wie Luftbildarchäologie funktioniert und welche Vorteile sie in Kombination mit der klassischen Feldarchäologie für die Erschließung der Kulturlandschaft bereithält - so zum Beispiel in Rahden (Kreis Minden-Lübbecke), wo so eine vermeintlich mittelalterliche Turmhügelburg als Grabenanlage mit Speicher aus der Frühen Neuzeit identifiziert werden konnte.
Einblicke in alte Bergbaustollen im Siegerland (Kreis Siegen-Wittgenstein) verdeutlichen die Bedeutung der Montanarchäologie in Westfalen-Lippe und zeigen die Schwierigkeiten auf, mit denen Archäologinnen hier konfrontiert werden.
Ein Beitrag zu kreuzförmigen Fibeln aus Warburg, Dortmund-Asseln und Paderborn berichtet von der frühen christlichen Kultur, noch vor der Christianisierung durch Karl den Großen.
Ein reich verzierter Dolch samt Waffengürtel aus dem Römerlager in Haltern am See illustriert das Lagerleben fern der Heimat und die hohe Kunstfertigkeit der Römer. Das Stück weckte auch aufgrund seiner guten Erhaltung internationale Aufmerksamkeit und wurde in den Werkstätten der LWL-Archäologie aufwendig restauriert.
Auch die Archäologie der Moderne hat ihren Platz in der Rückschaubietet: Funde aus dem Strafgefangenenlager 326 in Schloß Holte-Stukenbrock erzählen die Geschichte der dort Gefangenen und ihres Leidens während des Zweiten Weltkrieges.
Hier der Link zum YouTube-Kanal der LWL-Archäologie:
https://www.youtube.com/channel/UClRPT38-0h8uh1P9JmkL7GQ
Ein Beitrag nimmt die Zuschauer mit in luftige Höhen.
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Funde aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag 326 erzählen bewegende Geschichten.
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Spektakuläre Einsichten in dunkle Tiefen.
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Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Sandra Görtz, LWL-Archäologie für Westfalen, Tel.: 0251 591-8946
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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