12.05.20 | Kultur Raus in die Natur
Freiwilligendienstler beim LWL berichten von ihren Arbeitsplätzen - Timo Schleheck und Jette Reimer aus dem LWL-Freilichtmuseum Detmold
Während seines FÖJ hat Timo Schleheck mit vielen unterschiedlichen Kulturpflanzen zu tun.
Foto: LWL/Kalceskovic
Raus in die Natur und ran an den Spaten: Nach dieser Devise handeln Timo Schleheck und Jette Reimer, die zurzeit ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im LWL-Freilichtmuseum Detmold absolvieren. Die beiden haben in dieser Zeit schon eine Menge gelernt - nicht nur, wie man einen Spaten richtig hält. Timo Schleheck begeistert sich besonders für die Maschinen aus der Landwirtschaft und die vielen besonderen Kulturpflanzen, die im Museum angebaut und geerntet werden. Das sind nicht nur Gemüse- und Obstsorten, sondern auch Gewürze und Kräuter. Ursprünglich hatte sich Schleheck aber wegen der Forstwirtschaft für das Ökologische Jahr beworben. Dem damals 17-Jährigen fehlte nach dem Schulabschluss noch der nötige Führerschein für die eigentliche angestrebte Ausbildung zum Forstwirt. Das FÖJ sollte das Jahr bis zur Fahrerlaubnis sinnvoll überbrücken, denn das Ökologische Jahr im LWL-Freilichtmuseum bot ihm die Möglichkeit, in viele Bereiche hineinzuschnuppern und sich auszuprobieren.
Diese Entscheidung hat er nicht bereut, denn für ihn gab es eine wichtige Erkenntnis. "Ich habe im Laufe der Zeit gemerkt, dass die Landwirtschaft doch eher was für mich ist als die Forstwirt-schaft. Bei der Forstwirtschaft geht es hauptsächlich darum, Bäume zu fällen, da ist der landwirtschaftliche Bereich schon etwas vielseitiger", sagt Schleheck und ergänzt: "Dort beschäftige ich mich mit ganz unterschiedlichen Maschinen, mit dem Ackerbau, aber auch mit dem Gärtnern und verschiedenen Tieren. Ich mag es, wenn es in den Arbeitstätigkeiten abwechslungsreich bleibt."
Abwechslungsreich mag es auch Jette Reimer, die das LWL-Freilichtmuseum schon als Besucherin kennengelernt hat. "Ich erlebe hier täglich überall auf dem Museumsgelände eine Vielzahl an Tieren: Pferde, Kühe, Schafe, Gänse, Hühner und viele mehr - da geht mein Herz auf", sagt sie. Das Museum möchte nicht nur zeigen, wie die Menschen früher gewohnt und gelebt haben, sondern auch welche Tiere dazu gehörten. "Die Tierrassen, die hier im Museum leben, sind heute oft vom Aussterben bedroht, wie zum Beispiel unsere Senner Pferde. Das Museum setzt sich für die Erhaltung der historischen Rassen ein", sagt sie. Berührungsängste hatte die 17-Jährige von Anfang an keine, denn den richtigen Umgang mit Tieren kennt sie schon von zu Hause. "Daheim haben wir auch ein paar Ziegen, Meerschweinchen und Hunde."
Das FÖJ hat die 17-Jährige bisher in ihrer Entscheidung bestärkt, auch beruflich mit Tieren zu arbeiten. Sie hilft auf der Weide bei den Pferden, bei der Schur der Schafe oder beim Füttern der Hühner im Stall. Dabei hat sie schon wichtige Erfahrungen im Umgang mit den Tieren gemacht: "Neulich musste ich eine Kuh mit Strick von der einen zur anderen Wiese bringen. Nur die Kuh wollte irgendwann nicht mehr am Strick bleiben, wurde nervös und so musste ich sie erstmal beruhigen", sagt sie. Mit Einfühlungsvermögen und Ruhe klappte es schließlich. Tierpflegerin - das wäre ein Beruf, der genau solche Eigenschaften abverlangt und den sich die Jugendliche für die Zeit nach dem FÖJ sehr gut vorstellen kann.
Weitere Informationen
- Alles über das Freiwillige Ökologische Jahr und die Bewerbung beim LWL: https://www.foej.lwl.org/de/
- Die Regeldauer eines FÖJ beträgt 12 Monate (ein Schuljahr)
- Es wird ein monatliches Taschengeld in Höhe von 300 Euro gezahlt
- Bewerbungen sind bis zum 1. Juni 2020 möglich, das FÖJ-Bildungsjahr 2020/2021 startet am 1. August 2020
In seinem FÖJ begeistert sich Timo Schleheck besonders für die Maschinen aus der Landwirtschaft.
Foto: LWL/Kalceskovic
In ihrem FÖJ kümmert sich Jette Reimer viel um die Tiere im Museum. Hier ist sie mit den Senner Stuten Odette (Fuchs) und Xenia zu sehen.
Foto: LWL/Lakenbrink
Einfühlungsvermögen ist eine wichtige Eigenschaft als Tierpflegerin, die sich Jette Reimer bei der Arbeit mit den Tieren angeeignet hat. Hier ist sie auf der Weide mit dem Schwarzbunten Niederungsrind und dem Siegerländer Rotvieh zu sehen.
Foto: LWL/Lakenbrink
Pressekontakt
Sarah Rütershoff, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400, presse@lwl.org
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung