03.04.20 | Kultur Über 60.000 Fotografien zur Geschichte und Gegenwart Westfalens "Bildarchiv für Westfalen" ist von zuhause aus nutzbar
Seifenkistenrennen in Castrop-Rauxel-Schwerin, ca. 1965.
Foto: LWL-Archiv/Helmut Orwat
"Die Bilddatenbank des LWL-Medienzentrums macht über 60.000 Fotos von 1850 bis heute zugänglich - ein kulturelles Bildgedächtnis Westfalens, das beständig erweitert wird", so der Leiter des Bild-, Film- und Tonarchivs Dr. Ralf Springer. "Mit der Online-Bilddatenbank möchten wir allen Nutzern einen Einblick in unser Archiv geben und ein visuelles Fenster in die Vergangenheit und Gegenwart Westfalens öffnen."
Die Fotos zeigen Städte, Dörfer und Landschaften, Industrie und Landwirtschaft, Kunst und Architektur und nicht zuletzt: Menschen und ihren Alltag im Wandel der Zeit. Um das Stöbern zu erleichtern, ist der Bildbestand nach Sachgebieten kategorisiert - sie reichen von A wie Architektur bis Z wie Zoologie.
In einer eigenen Rubrik sind Bildquellen speziell für den Geschichtsunterricht zusammengestellt. Darüber lassen sich Themenfelder wie industrielle Revolution, Kaiserreich, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg mit einem Fokus auf die Region Westfalen erschließen. Diese Zeitabschnitte werden so als Teil der eigenen Geschichte erfahrbar. Zu einigen der Themen liegt zudem didaktisches Begleitmaterial vor, das Schülerinnen spannende Zugänge zu den Fotografien bietet. Für Schul- und Bildungszwecke können alle Fotos kostenlos heruntergeladen werden.
Nutzer der Online-Datenbank können aber nicht nur darin recherchieren, sondern auch aktiv daran mitarbeiten. So können sie zu jedem Bild eine direkte Meldung an das Bildarchiv absenden und Angaben zu Motiv, Ort und Datum vervollständigen oder präzisieren.
In der Bilddatenbank finden sich auch komplette Bildsammlungen wie die des Fotografen Helmut Orwat. Der Bergmannssohn aus Castrop-Rauxel stellt in seinen Bildern Menschen und ihren Alltag in den Mittelpunkt und schafft authentische Porträts - so auch zur Kindheit im Ruhrgebiet der 1950er bis 1970er Jahre. Die Fotografien zeigen Schrottplätze, die zu Abenteuerspielplätzen werden, Kinder bei der Rübenernte oder in selbstgebauten Seifenkisten. "Blagen" - so betitelt Helmut Orwat die Protagonisten seine Bilder gerne. "So schnoddrig der Titel, so liebevoll ist Orwats Blick auf die Menschen und eine Zeit, in der das 'Wirtschaftswunder' für einen Aufschwung sorgte, beim Spielen aber immer noch galt: Not macht erfinderisch", sagt Springer.
Hier geht es zur Online-Bilddatenbank: http://bildarchiv-westfalen.lwl.org
Hier geht es zu den Angeboten für die Schule:
http://www.lwl-medienzentrum.de/de/Bildarchiv/Angebote-fuer-die-Schule/
Junge Erntehelfer bei der Rübenernte, Castrop-Rauxel-Frohlinde, ca. 1965.
Foto: LWL-Archiv/Helmut Orwat
Junge auf einem Schrottplatz bei Castrop-Rauxel-Henrichenburg, ca. 1975.
Foto: LWL-Archiv/ Helmut Orwat
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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