12.03.20 | Kultur Neue Salamander-Art entdeckt
LWL sucht Namen für Fossil-Fund
Seit 2002 graben Wissenschaftler des LWL-Museums für Naturkunde in der Nähe von Balve in einem der Steinbrüche der Firma Lhoist. Hier wurden die Wirbel des Salamanders entdeckt.
Foto: LWL/Schwermann
In einem der Steinbrüche einer Firma bei Balve fanden Forscherinnen bereits 125 Millionen Jahre alte fossile Überreste unter anderem von Dinosauriern und Amphibien. Die Firma fördert seit Jahren die Arbeit des Museums, beispielsweise durch technische Unterstützung.
Mit einer besonderen Grabungsmethode, dem Schlämmen, wurden außerdem mehrere Halswirbel des bislang unbekannten Salamanders entdeckt. Den jüngsten Fund machten die Fachleute im vergangenen Jahr beim Ausschlämmen des Materials im Museum. Schnell stellte sich heraus: die gefundenen Halswirbel sind mit einer Größe von drei Millimetern nicht nur sehr klein, sondern auch charakteristisch zur Bestimmung der Art, und die war tatsächlich noch unbekannt.
Der Paläontologe Dr. Achim Schwermann vom LWL-Museum für Naturkunde hat das jüngste Fossil entdeckt. Schwermann: "Bei der Benennung neuer Arten gibt es einige wichtige Regeln. Die Wissenschaftler müssen dafür sorgen, dass sie alle eingehalten werden, denn ein Name einer neuen Art ist für alle Ewigkeit gültig. Ein neuer, wissenschaftlicher Artname kann in der entsprechend latinisierten Form zum Beispiel auf das Tier selber Bezug nehmen - klein, groß, grün - er bietet aber auch eine ideale Möglichkeit, eine Person oder einen Ort zu ehren." Da der Salamander in Balve gefunden wurde, wäre ein lokaler Bezug für die Namensgebung schön, haben sich die LWL-Fachleute überlegt.
Bis Montag (23.3.) können alle Namensvorschläge mit dem Stichwort "Salamander" per Mail an servicebuero.naturkundemuseum@lwl.org eingesendet werden.
Den ausgewählten Namen gibt der LWL im April bekannt, wenngleich der endgültige wissenschaftliche Name erst mit Veröffentlichung der wissenschaftlichen Abhandlung veröffentlicht werden darf.
Beim Schlämmen im LWL-Museum für Naturkunde zeigte sich, welche Schätze in der Erde zu finden sind.
Foto: LWL/Steinweg
Die gefundenen Fossilien sind oft nur wenige Millimeter groß und nur mit Hilfe eines Mikroskops zu identifizieren.
Foto: LWL/Steinweg
Originalwirbel des Salamanders. Größe drei Millimeter.
Foto: LWL/Schwermann
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
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