28.02.20 | Kultur Lesung zur "blauen Stunde" in der Glashütte Gernheim mit Wiener Kaffeehausliteratur
Literaturexpertin Angelika Hornig mit ihren Lieblingsbüchern.
Foto: LWL/Hornig
Die Blütezeit der Wiener Kaffeehäuser war um 1900, als gut 600 dieser Etablissements in der Stadt existierten. Sie hatten mit den heutigen Cafés wenig gemein. Vielen Intellektuellen dienten sie als Ort der Inspiration, für Sozialstudien und als Produktionsstätte für literarische Werke, die ganz oder teilweise dort entstanden. Eindrücke und Gespräche wurden am Kaffeehaustisch in flüchtigen Notizen und oft fragmentarisch festgehalten. "Extrakte des Lebens" nannte der österreichische Schriftsteller Peter Altenberg diese Gelegenheitsliteratur.
Das Kaffeehaus ist "eigentlich eine Art demokratischer, jedem für eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obolus stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann", schreibt Stefan Zweig. Ein Grund, weshalb sich im Kaffeehaus viele arme Literaten einfanden. Es "erspart uns sozusagen die Wohnung", sagte Egon Erwin Kisch. Tatsächlich ließ sich mancher sogar seine Post ins Café bringen. Obwohl viele berühmte Literaten in den Kaffeehäusern Wiens arbeiteten, ist die Bezeichnung "Kaffeehausliterat" eigentlich eine Schmähung, zugleich jedoch fester Bestandteil der Wiener Folklore. Ausgewählte Texte aus dieser besonderen Literaturgattung stellt Angelika Hornig im historischen Herrenhaus der Glashütte Gernheim vor.
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Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Janine Alice Dechant, LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim, Telefon: 05707 9311-22
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