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10.05.19 | Maßregelvollzug LWL und LVR unterstützen "Jugend vertritt Jugend":

Junge Menschen aus der Jugendhilfe in NRW gründen erste Interessenvertretung

Einer der Teilnehmenden stellte die Ergebnisse ihrer Befragung von Passanten vor.<br>Foto: Dietrich Hackenberg/LVR

Einer der Teilnehmenden stellte die Ergebnisse ihrer Befragung von Passanten vor.
Foto: Dietrich Hackenberg/LVR
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Duisburg/Münster (lwl). Rund 90 junge Menschen aus Jugendhilfeeinrichtungen in NRW haben in Duisburg erstmals unter dem Titel "Jugend vertritt Jugends" (JVJ NRW) eine Vertretungt gewählt. Das Gremium besteht aus elf Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren und will künftig mehr Beteiligung für die Bewohner von Einrichtungen und Wohngruppen erreichen. Fünf Mal im Jahr wird die JVJ NRW tagen. Über die Internetseite http://www.gehoert-werden.de ist die Jugendvertretung ständig ansprechbar. Die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) sowie das NRW-Jugendministerium unterstützen die Kinder und Jugendlichen seit 2017 im Rahmen des dreijährigen Projekts "Gehört werden!" dabei, eine landesweite Interessenvertretung zu gründen.

"Die Wahl ist ein Zeichen, dass uns Beachtung geschenkt wird und wir der Beteiligung ein Gesicht geben. Durch JVJ NRW können wir nicht mehr ignoriert werden. Wir sprechen für alle Kinder und Jugendlichen aus der Jugendhilfe in NRW", heißt es in einem gemeinsamen Statement der jungen Menschen in ihrer ersten Sitzung. Eines der Themen ist das häufig schlechte Image der Zielgruppe in der Öffentlichkeit. Die jungen Menschen sehen hier einen Zusammenhang zwischen negativen Assoziationen und den Worten 'Kinderheim' und 'Heimkinder': "Wir wollen die alten Gedankenstrukturen und Denkweisen der Gesellschaft zu dem Begriff 'Kinderheim' ändern. Wir wollen die aktuellen Lebensweisen und Strukturen von Einrichtungen mit dem Begriff 'Kinder- und Jugendhilfe' neu verknüpfen."

Weitere Themen, die die Jugendlichen beschäftigen und zu denen sie sich als JVJ NRW positionieren wollen, ist die Abschaffung der sogenannten 75 Prozent-Regel, nach der Jugendämter große Teile des Einkommens von Menschen in Jugendhilfeeinrichtungen einbehalten dürfen, sowie verbesserte Internetzugänge in den Wohngruppen.

LWL-Jugenddezernentin Birgit Westers: "Ich habe hier in Duisburg hochmotivierte Kinder und Jugendliche erlebt, die sich für ihre Themen einsetzen und sich für die eigenen Rechte stark machen wollen. Die Wahl einer landesweiten und einrichtungsübergreifenden Interessenvertretung ist ein wichtiger Schritt, um diesen jungen Menschen eine Stimme zu geben."

Zusammen entwickelten die Jugendlichen ein Brettspiel zum Thema Kinderrechte.<br>Foto: Dietrich Hackenberg/LVR

Zusammen entwickelten die Jugendlichen ein Brettspiel zum Thema Kinderrechte.
Foto: Dietrich Hackenberg/LVR

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Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

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