25.04.19 | Kultur Bulldog und Co. erobern am 1. Mai das LWL-Freilichtmuseum Hagen
Der alte Lanz ist in einem top Zustand.
Foto: LWL
Die alten Traktoren der verschiedenen Hersteller tuckern durch das gesamte LWL-Freilichtmuseum. "Die Freunde alter Schlepper kommen hier voll auf ihre Kosten. Es werden bekannte Namen wie H. Lanz, Hanomag, Porsche, MAN, Deutz und Unimog vertreten sein. Aber auch unbekanntere Marken wie der Bautz, der seit 1969 zu Claas gehört, Hürlimann aus der Schweiz und ein Holder-Traktor bekannt vor allem für seinen Einsatz im Wein- und Obstanbau stellen sich vor", verspricht Wolfgang Theuer, erster Vorsitzender der H. Lanz-Freunde Ruhrgebiet e.V. .
Für Besucher gibt es Gelegenheiten zum Fachsimpeln und Schauen. Die Treckerbesitzer er-zählen gerne von ihren Modellen, wie sie ihren Trecker restauriert haben und in Schuss halten. Höhepunkt des Tages ist um 15 Uhr die Präsentation. Viele Traktoren fahren dazu einzeln vor, der Fachmann Hermann von Grebe präsentiert sie und erklärt die jeweiligen Besonderheiten des Modells. So erfahren die Besucher viele Details über die verschiedenen Traktortypen, Bauarten und so manche Anekdote.
Auch die praktische Arbeit mit Maschinen kommt beim Treckertreffen nicht zu kurz. Ein Traktorist bringt Arbeitsgeräte aus seinem heimischen Maschinenpark mit: Auf dem Platz vor der Gelbgießerei werden Holzstämme mit unterschiedlichen Geräten bearbeitet. Der Antrieb eines Treckers setzt Maschinen in Gang, zum Beispiel einen Holzspalter oder eine Säge.
Technikgeschichte:
Bekannt unter den Trecker-Oldtimern ist die Marke H. Lanz. Die Firma Heinrich Lanz Aktiengesellschaft mit ihrem Stammsitz in Mannheim beschäftigte sich seit den 1880er Jahren mit Landmaschinentechnik und entwickelte eine motorgetriebene Maschine, die die Lokomobile ablöste, die damals die Dreschwerke in der Landwirtschaft betrieben. 1921 kam H. Lanz als erstes Unternehmen der Welt mit einem Rohölschlepper auf den Markt, dem legendären "Lanz-Bulldog". Den kuriosen Namen bekam er durch die Ähnlichkeit mit dem Gesicht eine Bulldogge. Die ersten Lanz-Bulldogs hatten acht oder zwölf PS, später stockte man die Motoren bis 55 PS auf. Insgesamt wurden bis in die 1950er Jahre 25.000 Stück gebaut. 1967 wurde Lanz von John Deere übernommen.
"Immer wieder beeindruckend sind die genial einfach gebauten Maschinen, basierend auf einem Ein-Zylinder-Prinzip mit einem Glühkopfmotor. Das war ideal für die Landwirtschaft. Sie waren so konstruiert, dass sie früher in einfachen Dorfschmieden oder vom Bauern selbst mit Hammer und Meißel repariert werden konnten", erklärt Bulldogbesitzer Wolfgang Theuer. "Ein weiterer Vorteil des Bulldogs lag darin, dass er zuverlässiger als die empfindlichen benzingetriebenen Ackerschlepper war mit ihrem explosionsgefährdetem Treibstoff. Denn Dieselantrieb gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch nicht, und der Bulldog fuhr mit billigem Rohöl".
Am 1. Mai sind viele der historischen Museumswerkstätten in Betrieb, alle Handwerker freu-en sich auf die interessierten Besucher, um ihnen das alte Handwerk "live" vorzuführen.
Mit diesem edlen Kühlwassertemperaturmesser auf der Haube kann nichts schiefgehen.
Foto: LWL
Die Firma Lanz ist heute noch berühmt für ihre "Bulldogs", hier ein Detail eines seltenen Sondermodells.
Foto: LWL
Das läst die Herzen der Fans historischer Technik höher schlagen: Treckerparade vor historischer Fachwerkkulisse.
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Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Uta Wenning-Kuschel, LWL-Freilichtmuseum Hagen, Telefon: 02331 780-7113, Handy: 0151 40635972,
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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