Westfalen (lwl). Warum hat sich der Borkenkäfer im vergangenen Jahr so explosionsartig vermehrt und warum befürchten Experten eine ähnliche Entwicklung auch für dieses Jahr? Diesen Fragen geht eine Veröffentlichung der Geographischen Kommission für Westfalen im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) nach.
Gerade in diesen Tagen und Wochen beginnen die "Großen achtzähnigen Fichtenborkenkäfer", auch Buchdrucker genannt, auszuschwärmen und suchen sich Fichten als Wirtsbäume. Die Männchen fressen sich dann in die Rinde, die Weibchen folgen und legen dort ihre Eier ab. Aus ihnen schlüpfen weiße Larven, die unter der Rinde parallele Gänge fressen. Der nach der Verpuppung schlüpfende Jungkäfer frisst unter der Rinde weiter, oft so lange, dass sie sich vom Baum ablöst.
"2018 wurde dieser Vorgang durch zwei wesentliche Ereignisse beeinflusst", sagt Autor Karl-Heinz Otto. "Durch den Sturm Friederike im Januar ist eine große Menge Schadholz entstanden, das der Borkenkäfer gerne als Brutstätte angenommen hat. Dann folgte die große Trockenheit, in der die Fichten kaum Harz produzieren konnten, das normalerweise Eindringlinge abwehren kann." Durch den milden Winter 2018/19 seien nur wenige Borkenkäfer abgestorben, so dass man derzeit davon ausgehen müsse, dass eine große "Startpopulation" von Käfern in den nächsten Wochen ausschwärmen werde, so der Ökologe weiter.
Alle Förster versuchen nun, so viel Altholz wie möglich aus dem Wald heraus zu schaffen. "Und trotzdem wird sich - bei ähnlichen Witterungsbedingungen wie 2018 - vermutlich in diesem Jahr die Borkenkäferplage wiederholen", so Otto. Bei zunehmendem Klimawandel müssten die Wälder nach Meinung des Ökologen längerfristig stabiler und widerstandsfähiger angelegt werden.
Karl-Heinz Otto:
Geko Aktuell, Ausgabe 1/2019,
16 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und Karten.
Das Heft ist kostenlos als Printversion oder als PDF zu erhalten unter Geographische Kommission für Westfalen, Heisenbergstraße 2, 48149 Münster. E-Mail: geko@lwl.org.
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000
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20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für
Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten-
und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit
wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen
Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die
Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein
Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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