26.03.19 | Kultur Legionäre, Maultiere und ein Adler
Saisonstart auf der Römerbaustelle Aliso
Zusammen mit den Maultieren Emilia (links) und Juno freuen sich (v.l.n.r.) Sigrid Köpke (Projekt "Römer für Aliso"), Nora Benninghoff (Besitzerin der Maultiere), Nico Calmund (Projekt "Römer für Aliso"), Markus Gorski (I. Roemercohorte Opladen), Renate Wiechers (Museumspädagogin) und Wolfgang Hoffmann (Legio XIX Cohors III Bergkamen) sowie Dr. Josef Mühlenbrock (Museumsleiter) auf den Saisonstart am Sonntag.
Foto: LWL/J. Schubert
Am Sonntag feiern alle zusammen auf der Römerbaustelle Aliso den Geburtstag ihres Feldzeichens, des Legionsadlers, mit Programm für die ganze Familie.
Das Programm beginnt um 11 Uhr mit dem Einmarsch der Legionäre und neuen Rekruten zum wiedererrichteten Westtor des einstigen Römerlagers. Im Tross führen die Soldaten zwei Maultiere, das zeittypische Transportmittel für schweres Gepäck. Nach der Ankunft vermessen die Soldaten ordnungsgemäß das Gelände, um danach ihr Zeltlager anzulegen und mit Pfählen abzusichern.
Anschließend greifen die Legionäre zu den Waffen: Um 13.30 Uhr demonstrieren die Soldaten ihre Ausrüstung und exerzieren unter dem Drill ihres Centurios. Danach wird es ernst für die neuen Rekruten, die in die 19. Legion aufgenommen werden wollen: Um 15 Uhr treten sie zur Musterung an. Nacheinander zeigen sie ihr Empfehlungsschreiben den Offizieren, dann werden sie von einem Medicus, einem Legionsarzt, auf körperliche Eignung untersucht. Zähne, Muskeln, Haltung - alles wird in Augenschein genommen.
Dann treten die gemusterten Rekruten ihren Dienst an und müssen verschiedene Stationen der Grundausbildung in der römischen Legion durchlaufen. Auf dem Plan stehen Schanzübungen, Hindernisläufe, Wurfübungen, Gepäckmärsche, Schwertkämpfe und Marschübungen in Formation. Dafür haben 25 Interessierte den Winter über in Haltern am See an ihrer Ausstattung gearbeitet und das Exerzieren geübt.
Eines der höchsten Feste in der römischen Legion war der Geburtstag ihres wichtigsten Feldzeichens, des Adlers. Gerne würden sich die neuen Rekruten und gestandenen Legionäre um den Adler der 19. Legion versammeln, um hier ihren Gehorsam zu schwören. Doch ging der in der verhängnisvollen Varusschlacht im Jahre 9 nach Christus verloren. Anlässlich des Geburtstages des Adlers sammelt der Förderverein des Römermuseums Spenden, damit im nächsten Jahr ein Adler für die 19. Legion angeschafft werden kann.
Während des gesamten Tages informiert das Team des LWL-Römermuseums über die Rekonstruktion des Westtores des einstigen Militärlagers und des römischen Patrouillenbootes "Victoria". Gut erkennbar an Bauhelm und -weste geben die Mitarbeiterinnen Einblicke in die verschiedenen Bauabläufe.
Mit selbstgebastelten römischen Namensschildern und Blumenkränzen können Kinder festlich geschmückt diesen etwas anderen Geburtstag eines Legionsadlers feiern und sich bei römischen Nüssespielen vergnügen.
Die Römerbaustelle Aliso hat bis zum 31. Oktober geöffnet.
Termin
31. März 2019 - Saisonstart auf der Römerbaustelle Aliso
Ab 11 Uhr: Eintreffen der Legionäre mit ihren bepackten Maultieren auf der Römerbaustelle Aliso
Ab 13.30 Uhr: Vorstellung der Ausrüstung und Exerzieren der Soldaten
Ab 15 Uhr: Musterung der neuen Rekruten, anschließend Dienstantritt mit Hindernislauf, Gepäckmarsch und Schwertkampf auf.
Von 11 bis 18 Uhr:
â¿¢ Angebot für Kinder: Basteln von Blumenkränzen und römischen Namensschildern; römische Nüssespiele
â¿¢ fachkundige Auskünfte am Römerschiff Victoria und auf dem rekonstruierten Westtor
Weitere Informationen gibt es unter:
http://www.lwl-roemermuseum-haltern.de
LWL-Römermuseum, Weseler Straße 100, 45721 Haltern am See
Tel.: 02364 93760, Fax: 02364 9376-30, E-Mail: lwl-roemermuseum@lwl.org
Geöffnet dienstags bis freitags 9 bis 17 Uhr, donnerstags bis 19 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.
Nicht nur Menschen werden am Sonntag auf der Römerbaustelle zu sehen sein, denn auch Tiere standen in den Diensten Roms.
Foto: LWL/J. Mühlenbrock
Die Mitglieder des Projekts "Römer für Aliso" werden am Sonntag gemustert und anschließend in die Legion aufgenommen, wenn sie denn als tauglich erachtet werden.
Foto: LWL/J. Mühlenbrock
Bei den beliebten Haselnussspielen kommen Kinder auf ihre Kosten.
Foto: LWL/L. Stratmann
Pressekontakt
Nils Wolpert, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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