18.02.19 | Kultur NS-Verbrechen an Zwangsarbeitern im Sauerland 1945 - LWL gräbt nach Spuren der über 200 Ermordeten
Kreis Soest: Einladung zum Pressetermin
im März 1945 - kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges - verübten Angehörige von Waffen-SS und Wehrmacht zwischen Warstein und Meschede im Sauerland eines der größten Verbrechen der Kriegsendphase in Deutschland. Exekutions-Kommandos ermordeten an drei Stellen im Arnsberger Wald insgesamt 208 polnische und russische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Viele Details der Mordaktionen lagen bis in die Gegenwart hinein im Dunkeln.
Seit 2017 erforscht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit Historikern die Mordaktionen und deren Geschichte - unter anderem in britischen und amerikanischen Archiven. Jetzt fanden in enger Kooperation zwischen LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und LWL-Archäologie für Westfalen zusammen mit ehrenamtlichen Metallsonden-Gängern Ausgrabungen an allen drei Tatorten statt. Die Forscher stießen sowohl auf die persönlichen Habseligkeiten der Opfer, als auch auf die Werkzeuge der Täter. Die Funde zeugen nicht nur von den letzten Stunden im Leben der Ermordeten, sondern geben auch Aufschlüsse über den genauen Ablauf der grausamen Taten.
Wir laden Sie ein zu unserem
Pressetermin
NS-Verbrechen an Zwangsarbeitern im Sauerland 1945
LWL gräbt nach Spuren der über 200 Ermordeten
am Freitag, 8. März, um 11 Uhr
im Sitzungssaal des Rathauses
Dieplohstraße 1, 59581 Warstein
Vor Ort berichten wir über die neuesten Recherche-Ergebnisse und zeigen Ihnen eine Auswahl der archäologischen Funde.
Es stehen Ihnen zur Verfügung:
- Matthias Löb, LWL-Direktor
- Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin
- Dirk Wiese, Russlandbeauftragter der Bundesregierung
- Dr. Thomas Schöne, Bürgermeister Stadt Warstein
- Christoph Weber, Bürgermeister Stadt Meschede
- Dr. Manuel Zeiler, LWL-Archäologie für Westfalen
- Dr. Marcus Weidner, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Im Anschluss an den Termin im Rathaus besuchen wir einen der drei Tatorte in Suttrop. Ein Teil der Opfer war hier bestattet und wurde 1964 auf den Waldfriedhof "Fulmecke" in Meschede umgebettet. Der Friedhof ist die dritte Station des Pressetermins. Die Stadt Meschede plant eine Umgestaltung der Kriegsgräberstätte, die erinnerungspolitisch und historisch außergewöhnlich ist.
Bitte sagen Sie uns kurz Bescheid (frank.tafertshofer@lwl.org), ob Sie kommen können.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Tafertshofer
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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