18.01.19 | Kultur Das menschliche Gehirn - Einführung in ein denkendes Organ
Vortrag zur Gehirn-Ausstellung
Prof. Onur Güntürkün ist zu Gast im LWL-Planetarium Münster und berichtet über das menschliche Gehirn.
Foto: RUB/Nelle
Der Neurowissenschaftler nähert sich der Entschlüsselung des komplexesten menschlichen Organs in seinem Vortrag mit zwei Fragestellungen. Zum einen fragt Güntürkün, wie Menschen lernen und wo sie das Gelernte überhaupt speichern. Er führt dabei aus, dass das Gedächtnis durch Modifikationen der Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, den Synapsen, entsteht.
Zum anderen geht er der Frage nach, wie sich die Menschen erinnern und warum sie vergessen. Erinnern ist, so Güntürkün, die Re-Aktivierung des Gespeicherten. Um dies ein Leben lang erfolgreich durchzuführen, stabilisiert der Mensch das Gelernte in der ersten Hälfte des Nachtschlafes. Vergessen ist dabei ein ganz normaler Prozess, da Nervenzellen sterben können oder Synapsen sich zurückbilden. All dies löscht einen Teil der Vergangenheit. "Der gefährlichste Feind unseres Gedächtnisses ist aber das Erinnern. Jedes Erinnern modifiziert die bisherige Gedächtnisspur; ersetzt sie durch eine aktualisierte Version. Erinnern ist das wahre Vergessen", erklärt Güntürkün.
Onur Güntürkün zählt zu den führenden Neurowissenschaftlern Deutschlands und ist als Professor für Biopsychologie an der Ruhr-Universität Bochum tätig. Er ist Mitglied des Wissenschaftskollegs zu Berlin sowie Mitglied zahlreicher anderer wissenschaftlicher Gesellschaften. Für seine Arbeit wurden ihm mehrere Ehrendoktorwürden verliehen. Des Weiteren wurde Professor Güntürkün unter anderem mit der Verdienstmedaille von Nordrhein-Westfalen und dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet.
Die Gehirn-Ausstellung in Münster wird durch die Förderung der LWL-Kulturstiftung ermöglicht und von der ZEIT Akademie unterstützt, bei der Güntürkün Video-Seminare gibt.
Ort: Planetarium im LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Straße 285, 48161 Münster
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Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
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