04.01.19 | Jugend und Schule Heilerziehungspfleger in der stationären Kinder- und Jugendhilfe
Neue Zugangsmöglichkeiten am LWL-Berufskolleg
LWL-Jugenddezernentin Birgit Westers.
Foto: LWL
Der Vergleich der Ausbildungen zum Erzieher und zum Heilerziehungspfleger hatte vor allem bei pädagogischen und rechtlichen Themen Unterschiede deutlich gemacht. Deshalb war bislang für Heilerziehungspfleger kein direkter Zugang zum Berufsfeld der stationären Kinder- und Jugendhilfe als pädagogische Kraft möglich.
"In den Einrichtungen der Jugendhilfe sind Kinder und Jugendliche mit pflegerischem Betreuungsbedarf keine Seltenheit mehr", sagt LWL-Jugenddezernentin Birgit Westers. "Die voranschreitende Inklusion in der Jugendhilfe erhöht den Bedarf an Fachkräften mit pflegerischen Kompetenzen. Von Heilerziehungspflegerinnen in der Jugendhilfe, die unseren Aufbaubildungsgang besucht haben, profitieren Kinder und Jugendliche sowohl mit als auch ohne Behinderung. Gleichzeitig trägt der Ausbildungsgang dazu bei, dem Fachkräftemangel in der Jugendhilfe zu begegnen. Mit ihrer pädagogischen Arbeit können die Fachkräfte die inklusive Arbeit der Erzieher ergänzen."
Welche Qualifikationen vermittelt der neue Aufbaubildungsgang?
Fachkräfte für inklusive Bildung und Erziehung lernen während der Ausbildung, wie sie Kinder und Jugendliche am besten fördern, deren Entwicklung aus verschiedenen Gründen bedroht ist: Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Migrationshintergrund und junge Flüchtlinge. Die vermittelten Inhalte beziehen sich auch auf Themenbereiche wie Diagnostik, Recht und Behinderungsformen.
Der Aufbaubildungsgang "Inklusive Bildung und Erziehung" ist ein schulisches Angebot und damit kostenfrei. Er wird auf der Basis von "Blended Learning" angeboten: pro Halbjahr gibt es fünf Präsenztage in Hamm, ein Großteil der Inhalte wird über das Netz vermittelt. Die Heilerziehungspfleger können die Qualifikation somit zeitlich flexibel - auch berufsbegleitend - erwerben. Insgesamt umfasst der Bildungsgang drei Schulhalbjahre und schließt mit der Planung, Durchführung und Präsentation eines Projektes im vierten Halbjahr ab.
Weitere Informationen unter: http://www.lwl-berufskolleg.de, Ansprechpartner: Heinz-Joachim Büker, Schulleiter, LWL Berufskolleg - Fachschulen Hamm, Heithofer Allee 64, 59071 Hamm, Telefon 02381 893 8504.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung