21.11.18 | Psychiatrie "Nerv' nicht - ich zocke!" - Wenn der Computer zum besten Freund wird
Internet- und Computerspielsucht sind Themen im Haard-Dialog der LWL-Klinik Marl-Sinsen
Lädt zum Haard-Dialog ein: Dr. Claus-Rüdiger Haas.
Foto: LWL/Wieland
"Ich kann Frau Schmidt gut verstehen", so Dr. Katerina Stetinova-Popitz von der Marler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Aber nicht immer sei exzessives Online-Gaming ein sicheres Zeichen dafür, dass ein junger Mensch vereinsame. "Viele Spiele werden in Gruppen gespielt. Da treffen sich ganze Schulklassen im virtuellen Raum und zocken gemeinsam", weiß die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin nicht nur aus ihrer beruflichen Erfahrung. Sie rät Eltern, sich für das Computer-Spielverhalten ihrer Kinder zu interessieren und dabei nicht nur den Zeitfaktor im Auge zu behalten, sondern zu hinterfragen, welche Gründe es für den Konsum gibt.
"Gerade in der Familie fällt es auf, wenn sich ein Familienmitglied aus dem sozialen Kontakt ausklinkt", so Dr. Stefan Kimm, Experte für Online-Spielsucht an der LWL-Elisabeth-Klinik Dortmund für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dies sei ein sehr gutes Alarmsystem, das viele Kinder und Jugendliche davor bewahre an der sogenannten "Gaming Disorder" zu erkranken und online-spielsüchtig zu werden.
Was mache ich, wenn mein Kind gefühlte 24 Stunden am Computer zockt? Wie dringe ich zu ihm durch und bleibe im Kontakt? Wie viel Zeit am Computer ist für ein Kind oder einen Jugendlichen überhaupt normal? Und wo finde ich Hilfe, wenn ich selbst nicht mehr weiter weiß, mein Kind sich völlig zurückzieht und nicht mal mehr zur Schule geht? Gibt es da eine Therapie?
Diese und viele weitere Fragen beantworten Dr. Katerina Stetinova-Popitz und Dr. Stefan Kimm in ihren anschaulichen Vorträgen. Mithilfe ihrer eigenen Erfahrung im Online-Gaming beleuchten sie dabei auch die Faszination an Computer-Spielen. Im Anschluss stehen die Referenten sowie Dr. Claus-Rüdiger Haas, der Ärztliche Direktor der LWL-Klinik Marl-Sinsen, gerne für Fragen und eine Diskussion zur Verfügung.
Termin:
Haard-Dialog
Internet- und Computerspielsucht bei Kindern und Jugendlichen - Ursachen und Therapie
Dienstag, 4. Dezember 2018, 18.30 Uhr - 20.00 Uhr, Festsaal der LWL-Klinik Marl-Sinsen,
Halterner Straße 525, 45770 Marl.
Der Eintritt ist frei.
Telefonische Anmeldung bitte unter 02365 802-0
Hintergrund
Mit der Veranstaltungsreihe "Haard-Dialog" bietet die LWL-Klinik Marl-Sinsen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, mehr über psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen zu erfahren, Therapiemöglichkeiten kennenzulernen und mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen, ohne sich vorher in "Arztsprache" üben zu müssen.
Lädt zum Haard-Dialog ein: Dr. Katerina Stetinova-Popitz.
Foto: LWL/Seifert
Lädt zum Haard-Dialog ein: Dr. Stefan Kimm.
Foto: LWL/Seifert
Pressekontakt
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Kerstin Seifert, LWL-Klinik Marl-Sinsen - Haardklinik -, Telefon: 02365 802-2126
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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