26.09.18 | Kultur Farbensprühende Miniaturkunstwerke
Scott Chaseling demonstriert die antike Technik
Der Glaskünstler Scott Chaseling bei der Arbeit.
Foto: Scott Chaseling
Zur Herstellung der Murrinen verschmilzt Chaseling mehrere Farbgläser miteinander und zieht sie anschließend zu langen Stäben. Die abgekühlten Stäbe werden dann in kleine Stücke und Scheiben geschnitten, zu einem Muster gelegt und verschmolzen. Diese Platte nimmt der Glasmacher entweder mit der Pfeife auf, um ein Gefäß zu blasen, oder er senkt die Platte über einer Negativform im Muffelofen ab. Die anspruchsvolle und zeitintensive Technik wurde von den Römern zu hoher Perfektion gebracht und von den Venezianern im 16. Jahrhundert zu den berühmten "Millefiori" weiterentwickelt. Im frühen 20. Jahrhundert wandelten sich die Murrinen von komplizierten floralen Ornamenten zu abstrakten, vereinfachten Formen. Chaseling entwickelte eine eigene Herstellungs- und Verarbeitungstechnik der kleinen Scheibchen, die schon an sich Kunstwerke en miniature darstellen.
Chaseling besitzt aufgrund seiner technischen Kompetenz, die in seine künstlerischen Arbeiten eingeht, einen herausragenden internationalen Ruf. Für seine Werke erhielt er renommierte internationale Glaspreise, wie die Goldmedaille 2002 beim Bayerischen Staatspreis in München und den australischen Ranamok Glaspreis 2004, sowie den Hindmarsh Glass Prize 2017 in Canberra, Australien.
Die Themenwoche findet als Finissage der Ausstellung "Le forme del vetro - Glas des frühen 20. Jahrhunderts aus Murano" statt, die noch bis zum 7. Oktober in der Glashütte Gernheim zu sehen ist.
Le forme del vetro. Glas des frühen 20. Jahrhunderts aus Murano
8. April bis 7. Oktober 2018
LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim
Gernheim 12 | 32469 Petershagen
Geöffnet Di-So 10-18 Uhr http://www.lwl-industriemuseum.de
Vase von Scott Chaseling in Murrinen-Technik.
Foto: Scott Chaseling
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Tim Penning, Glashütte Gernheim, Tel. 05707-9311-22
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