11.07.18 | Kultur Ganz schön viel Maloche
LWL-Industriemuseum schickt barrierefreie Wanderausstellung ins Seniorenzentrum Guter Hirte
Kathinka Engels, Delia Pätzold, Susanne Riedel, Cindy Kramer, Lisa Weißmann und Christa Frins (v. l.) haben mit ihrem Projektteam die Ausstellung gestaltet.
Foto: LWL/Hudemann
Im Mittelpunkt der barrierefreien Ausstellung "Ganz schön viel Maloche! Erinnerungen an die Arbeit" stehen Themen wie Einkommen, Familie, Haushalt und Freizeit, Ängste und Arbeitslosigkeit. Die gezeigten Exponate stammen allesamt aus dem Lebens- und Arbeitsalltag älterer Menschen: Das Grubentuch erinnert an die schweißtreibende Arbeit Untertage ebenso wie an die Textilindustrie. Auch im Haushalt wurde "malocht": Weckgläser, Waschbrett und Kartoffelkorb repräsentieren die langen und ebenso arbeitsreichen Tage der Hausfrauen.
"Wir knüpfen mit den Themen an Erfahrungen und Gefühle der Seniorinnen an und ermöglichen so einen Rückblick auf die eigene Lebensgeschichte", erklärte Cindy Kramer, die die Ausstellung gemeinsam mit zehn weiteren wissenschaftlichen Volontären des LWL-Industriemuseums erarbeitet hat. "Mit Exponaten zum Tasten, Riechen und Hören wie duftende Seife oder grober Stoff sprechen wir ganz bewusst alle Sinne an", ergänzt Christa Frins, Volontärin im LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt.
"Wir freuen uns sehr, die Ausstellung bei uns im Haus zu haben, denn die Präsentation gibt jede Menge Stoff für Gespräche der Bewohner untereinander und mit den Angehörigen", so Johannes Tepaße, Hausleiter des Guten Hirten. Das LWL-Industriemuseum und die Senioreneinrichtung der Stiftung Haus Hall, die der Caritas angehört, arbeiten bei diesem Projekt eng zusammen: Museumspädagogen begleiten mit einem Programm die Ausstellung und bieten im Rahmen eines Kurses den Mitarbeiterinnen des Guten Hirten die Möglichkeit, die historische Vermittlungsarbeit zu begleiten. Im Gepäck haben sie Gegenstände wie einen Webschützen oder ein Tee-Ei über die sie mit den Bewohnern ebenso sprechen wie über Arbeit und Alltag.
Zwei weitere Stationen
Die Schau ist jeweils bis zu sechs Wochen in jeder Einrichtung zu sehen. So können die Senioren die Ausstellung immer wieder aufs Neue erkunden. Bisher wurde "Ganz schön viel Maloche!" im Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser in Witten sowie im Matthias-Claudius-Haus in Sprockhövel gezeigt. Nach der Zeit in Bocholt stehen zwei weitere Stationen für 2018 auf dem Plan:
6.9.-18.10.2018 Julie-Kolb-Seniorenzentrum, Marl
25.10.-29.11.2018 Seniorenzentrum "Schattige Buche", Bottrop
Eröffnung
Die Ausstellung "Ganz schön viel Maloche!" wird am Freitag (19.7.) um 15 Uhr im Guten Hirten, Karolingerstraße 65 in Bocholt eröffnet.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christa-Maria Frins, LWL-Industriemuseum, Tel. 02871 21611 53
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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