12.06.18 | Kultur Die 1960er Jahre kommen
Neues Bauprojekt des LWL-Freilichtmuseums Detmold
Der Bagger ist angerollt, die Erdarbeiten für das Fundament am Haus Stöcker im LWL-Freilichtmuseum Detmold starten. Zum ersten Spatenstich kamen Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen, Baureferatsleiter Dr. Hubertus Michels und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Foto: LWL/Jähne
Noch ist das Fachwerkhaus nur anhand der Absteckungen auf der Wiese zu erahnen, doch schon bald wird hier das Haus der Familie Stöcker für Besucher zugänglich sein und seine Geschichte erzählen. Am Montag (11.6.) fanden der erste "Spatenstich" und damit auch der offizielle Baubeginn statt. "Das Haus Stöcker ist eine große Bereicherung für das Gelände des Freilichtmuseums Detmold und schlägt eine Brücke zur Alltagskultur der 1960er Jahre", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Haus auf einem Grundstück in Burgholdinghausen (Kreis Siegen-Wittgenstein) von Benjamin Moses erbaut. Entstanden ist ein, für zeitgenössische Verhältnisse, sehr modernes Wohnhaus, das auf einem Bruchsteinsockel stand und so besser vor der Bodenfeuchte geschützt war. Der Name Stöcker taucht in der Geschichte des Hauses erstmals um 1860 auf - die Familie pachtete das zweistöckige Fachwerkhaus und betrieb eine Landwirtschaft im Nebenerwerb bis 1959. Im Bestand des Museums ist das Haus Stöcker bereits seit 1965.
Die 1960er Jahre werden im Haus vor allem anhand des Mobiliars sichtbar, das noch von den ehemaligen Besitzern stammt. Dazu zählen unter anderem ein Fernsehapparat und eine Waschmaschine - beides Geräte, die sich nur wenige Menschen zu dieser Zeit im ländlichen Westfalen leisten konnten. "Am Haus Stöcker lässt sich in besonderer Weise der Kontrast des Jahrzehnts aufzeigen, in dem viele Familien gelebt haben. Einerseits bot das Wohnhaus nur beengten Wohnraum und noch ein Plumpsklo im Hof. Andererseits leistete sich die Familie moderne Gerätschaften, wie eine elektrische Waschmaschine und einen Fernseher", so Rüschoff-Parzinger.
Die Fertigstellung ist für Anfang 2020 geplant, sodass ab Sommer 2020 das "Haus Stöcker" für die Besucher begehbar sein wird. Wer sich bis zur offiziellen Einweihung über den Baufort-schritt und Hintergründe informieren möchte, kann das auf dem neuen Baublog des LWL-Freilichtmuseums tun. Der Link zum Blog steht auf der Homepage des Museums.
Der erste Spatenstich ist vollbracht, die Bauarbeiten im Siegerländer Weiler des LWL-Freilichtmuseums Detmold können beginnen. Darüber freuen sich (v. l.): Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Baureferatsleiter Dr. Hubertus Michels.
Foto: LWL/Jähne
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Ruth Lakenbrink, LWL-Freilichtmuseum Detmold, Tel. 05231/706-110
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung