25.04.18 | Kultur Ganz schön viel Maloche - LWL-Industriemuseum schickt barrierefreie Wanderausstellung in Seniorenzentren
Stellten die Ausstellung in den "Feierabendhäusern" vor: (v.l.): Andreas Vincke, Kathinka Engels, Delia Pätzold, Manuela Söhnchen, Susanne Riedel, Nancy Kramer, Christa Frins und Lisa Weißmann.
Foto: LWL / Hudemann
Im Mittelpunkt der barrierefreien Ausstellung "Ganz schön viel Maloche! Erinnerungen an die Arbeit" stehen Themen wie Einkommen, Familie, Haushalt und Freizeit, Ängste und Arbeitslosigkeit. Die gezeigten Exponate stammen allesamt aus dem Lebens- und Arbeitsalltag älterer Menschen: Das Grubentuch erinnert an die schweißtreibende Arbeit Untertage ebenso wie an die Textilindustrie. Auch im Haushalt wurde "malocht": Weckgläser, Waschbrett und Kartoffelkorb repräsentieren die langen und ebenso arbeitsreichen Tage der Hausfrauen.
"Wir knüpfen mit den Themen an Erfahrungen und Gefühle der Seniorinnen an und ermöglichen so einen Rückblick auf die eigene Lebensgeschichte", erklärte Cindy Kramer am Mittwoch (25.4.) bei der Vorstellung der Ausstellung in Witten. "Mit Exponaten zum Riechen und Tasten wie duftende Seife oder grober Stoff sowie Hörstationen sprechen wir ganz bewusst alle Sinne an", ergänzt Lisa Weißmann. Beide gehören zum Team der elf wissenschaftlichen Volontäre des LWL-Industriemuseums, die die Ausstellung gemeinsam erarbeitet haben.
"Wir freuen uns sehr, die Ausstellung bei uns im Haus zu haben, denn die Präsentation gibt jede Menge Stoff für Gespräche der Bewohner untereinander und mit den Angehörigen", so Andreas Vincke, Leiter der Feierabendhäuser. Das LWL-Industriemuseum und das Altenzentrum der Diakonie arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen: Regelmäßig besuchen Museumspädagogen mit dem Programm "Kohle weckt Erinnerung" die Einrichtung. Im Gepäck haben sie Gegenstände wie eine Grubenlampe oder auch ein Tee-Ei und sprechen mit den Bewohnern über Arbeit und Alltag. Die Wanderausstellung knüpft an dieses Erfolgsmodell an. Andreas Vincke und Manuela Söhnchen vom Sozialen Dienst der Feierabendhäuser standen dem Projektteam bei der Konzeption der Ausstellung beratend zu Seite. Mit Marianne Weritz und Prof. Otto W. Flörke haben zudem eine Bewohnerin und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Altenzentrums am Schwesternpark die Texte für die Hörstationen eingesprochen.
Fünf Stationen
Die Schau ist jeweils bis zu sechs Wochen in jeder Einrichtung zu sehen. So können die Senioren die Ausstellung immer wieder aufs Neue erkunden. Fünf Stationen stehen für 2018 auf dem Plan:
27.04.-10.06.2018 Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser, Witten
(Di-So 14-17 Uhr)
17.06.-15.07.2018 Matthias-Claudius-Haus, Sprockhövel
19.07.-30.08.2018 Guter Hirte, Bocholt
06.09.-18.10.2018 Julie-Kolb-Seniorenzentrum, Marl
25.10.-29.11.2018 Seniorenzentrum "Schattige Buche", Bottrop
Eröffnung
Die Ausstellung "Ganz schön viel Maloche!" wird am Freitag (27.4.) um 15.30 Uhr im Altenzentrum am Schwesternpark, Feierabendhäuser, Pferdebachstraße 43, in Witten eröffnet. Einrichtungsleiter Andreas Vincke begrüßt die Gäste. Museumspädagoge Börje Nolte spricht über Erfahrungen aus dem Programm "Kohle weckt Erinnerung". Eine Einführung in die Ausstellung geben Cindy Kramer und Lisa Weißmann.
Erinnerung an die Arbeit vergangener Tage: Die barrierefreie Wanderausstellung "Ganz schön viel Maloche" regt Senioren zu Gesprächen an. Foto: LWL
Für Hausfrauen war das Einmachen ein enormer Arbeitsaufwand. Titelbild der Ausstellung "Ganz schön viel Maloche".
Foto: Bundesarchiv, Heinz Junge
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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