29.03.18 | Soziales LWL-Sozialdezernent: Eingliederungshilfe kann als Vorbild für neue Grundsicherung dienen
Matthias Münning schaltet sich in Hartz-IV-Diskussion ein / Vom Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung lernen
LWL-Sozialdezernent Matthias Münning.
FOTO: LWL
Die Bundesregierung habe die richtige Idee. Lohnkostenzuschüsse und Coaching sein ein geeignetes Mittel, damit Menschen wieder Arbeit bekommen, lobt Münning die Vorschläge von Hubertus Heil. Der LWL-Sozialdezernent, der zugleich Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe (BAGüS) ist, schlägt als gutes Beispiel den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung vor: "Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen und Integrationsämter haben den Weg längst vorgemacht. Es geht nunmehr darum, die bewährten Ideen auch für andere Menschen nutzbar zu machen."
Das Angebot des Bundesministers für Arbeit und Soziales dafür einen Dialog zur Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherungssysteme zu starten, zeige den richtigen Weg. Auch hier könne die Eingliederungshilfe vorbildlich sein, betont Münning. In einem intensiven Diskussionsprozess mit allen Beteiligten seien die neuen gesetzlichen Grundlagen geschaffen worden. Statt die alten ideologischen Grabenkämpfe zu führen, müssten realisierbare Lösungen gefunden werden.
Billig sei das nicht zu haben, so Münning. Die 4 Milliarden Euro, die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung dafür angesetzt sind, reichten aber mit Sicherheit für einen großen Schritt. Wenn der erfolgreich ist, müsse aber die Nachhaltigkeit gesichert werden.
"In einer Gesellschaft, in der Arbeit immer komplexer wird, dürfen die Menschen nicht abgehängt werden", fordert Matthias Münning. Der Reichtum, der von den Menschen geschaffen wird, müsse echte Teilhabe für alle möglich machen. "Alle Empfänger haben aber immer wieder eine Chance verdient. Nicht die Menschen müssen für die Arbeit passend gemacht werden, es geht darum die Arbeit zu verändern", so Münning.
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