01.03.18 | Kultur David Macaulay zeigt Archäologie im Jahr 4022
Ausstellung "Irrtümer & Fälschungen" ab März im LWL-Museum für Archäologie
Jetzt in neuer deutscher Übersetzung: "Motel der Mysterien" von David Macaulay, erschienen im Nünnerich-Asmus Verlag.
Foto: Nünnerich-Asmus Verlag, Mainz
Der preisgekrönte Autor und Zeichner Macaulay zeigt alternative Fakten der Zukunft. Für die Sonderausstellung "Irrtümer & Fälschungen der Archäologie" stellt er erstmals überhaupt originale Tuschezeichnungen seiner Grafik-Novelle "Motel der Mysterien" (1979) aus.
Zu Beginn der Ausstellung finden sich die Besucher in einer fiktiven Ausgrabung im Jahr 4022 nach Christus wieder. Howard Carson, ein Hobby-Archäologe der Zukunft, entdeckt einen verschütteten Motel-Komplex, den er für eine Kult- und Grabstätte der untergegangenen Kultur der Yankees hält. Carson fördert geheimnisvolle "Kultobjekte" zutage, bei denen es sich tatsächlich um alltägliche Gegenstände der Gegenwart handelt. Der Archäologe der Zukunft folgert: Die Kultur der Yankees muss unendlich reich gewesen sein, denn alles besteht aus Plastik, einem Rohstoff, der im 5. Jahrtausend äußerst selten ist.
Als die Anfrage aus Herne kam, war Macaulay sofort begeistert: "Tatsächlich freue ich mich über jede Reaktion meiner Leser auf meine Bücher. Doch wenn sie eine transatlantische Brücke zwischen meinem kleinen Atelier in Vermont und einem Ort schlagen, den ich (noch) nicht kenne, bin ich überglücklich. Denn ist nicht genau das die Aufgabe von Kunst und Humor?"
Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock: "Mit der humoristischen Inszenierung zu Beginn wollen wir die Besucher für die realen Irrtümer und Fälschungen der in der Ausstellung sensibilisieren." So wird bei Macaulay die Toilettenschüssel zur Urne und die Klobrille zum Collier einer Priesterin. "Was meinen bescheidenen Beitrag zur Archäologie angeht, so bin ich mir ziemlich sicher", meint Macaulay, "dass in 2.000 Jahren niemand mehr mit Sicherheit zu entscheiden vermag, wofür viele der von uns hinterlassenen Gegenstände gedient haben."
Das Werk des Architekten, Kunsthistorikers und Grafikers Macaulay (geboren 1946) umfasst mehr als 20 Bücher. Es wurde in zwölf Sprachen übersetzt und zum Teil für das Fernsehen adaptiert. Berühmt wurde Macaulay vor allem durch seine Kinderfachbücher, in denen er geschichtliche Themen bildhaft erklärt. Er hat zahlreiche internationale Preise gewonnen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis. In den USA wurde er bereits mehrfach ausgestellt. Er lehrt an der Rhode Island School of Design, Providence. "Motel der Mysterien" erscheint im Rahmen der Ausstellung "Irrtümer & Fälschungen der Archäologe" in einer komplett neu übersetzten deutschen Auflage im Nünnerich-Asmus Verlag.
Irren ist menschlich - davon bleiben auch angesehene Wissenschaftler nicht verschont. Die Sonderausstellung "Irrtümer & Fälschungen der Archäologie" im LWL-Museum für Archäologie in Herne korrigiert vom 23. März bis 9. September populäre, aber überholte Thesen zu vergangenen Epochen. Über 200 Exponate decken spektakuläre Fehlurteile und Betrugsfälle in ganz Europa auf. Interaktive Medienstationen sollen den kriminalistischen Spürsinn von kleinen wie großen Besuchern wecken.
Ausstellungskatalog
Irrtümer & Fälschungen der Archäologie, herausgegeben vom LWL-Museum für Archäologie Herne durch Josef Mühlenbrock und Tobias Esch (Autor)
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Nünnerich-Asmus Verlag (Erscheinungstermin 26. März 2018)
ISBN-10: 3961760306
ISBN-13: 978-3961760305
Preis: 29,90 Euro
Motel der Mysterien
von David Macaulay (Autor),â¿¿ Cornelius Hartz (Übersetzer)
Gebundene Ausgabe: 96 Seiten
Verlag: Nünnerich-Asmus Verlag; Komplette Neuauflage 19. März 2018
ISBN-10: 3961760381
ISBN-13: 978-3961760381
Preis: 19,90 Euro
Mehr Infos: http://www.irrtuemer-ausstellung.lwl.org
LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1
44623 Herne
Tel. 02323 94628-0
Achtung Redaktionen:
Pressekonferenz zur Eröffnung mit Rundgang am 21. März, 11 Uhr - unter anderem mit David Macaulay.
In Anlehnung an die Frau des berühmten deutschen Archäologen Heinrich Schliemann zeigt Macaulay Harriet Burton, Carsons Partnerin, als Priesterin mit ungewöhnlichem Collier.
Foto: David Macaulay
Das Badezimmer als heiliger Ort ritueller Handlungen? Die Ausstellung "Irrtümer & Fälschungen" wartet mit vielen zum Teil humoristischen Überraschungen auf.
Foto: David Macaulay
Was wir heute als Duschhaube nutzen, könnte, laut Macaulay, in Zukunft als Kopfschmuck für Verstorbene gesehen werden.
Foto: David Macaulay
Howard Carson legt das heilige Collier und das zeremonielle Stirnband der Yankee-Priester an und vollführt vor der heiligen Urne einen rituellen Gesang.
Foto: David Macaulay
David Macaulay
Foto: privat
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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