14.09.17 | Kultur Blick auf die Klosterbaustelle Wedinghausen
Wandzeitung informiert alle vier Wochen über neue Entdeckungen
LWL-Bauforscher Peter Barthold entnimmt am mittelalterlichen Dachstuhl eine Probe für eine dendochronologische Untersuchung, mit der man das Alter des Bauholzes bestimmen kann.
Foto: Büro Klein und Neumann Iserlohn
Die im Frühjahr 2016 begonnenen Baumaßnahmen an der Propsteikirche St. Laurentius und dem Ostflügel des Klosters Wedinghausen sollen einerseits den komplexen Kirchendachstuhl erhalten. Außerdem baut die Propsteipfarrgemeinde St. Laurentius den angrenzenden Ostflügel zu Wohn- und Schlafräumen für junge Missionare der katholischen Gemeinschaft Shalom aus. Die aus Brasilien stammende Glaubensgemeinschaft, 1982 gegründet und 1992 vom päpstlichen Stuhl anerkannt, bezieht das historische Gemäuer voraussichtlich Ende 2018. "Damit kehrt das geistige Leben zurück ins Kloster Wedinghausen, das nach über 200 Jahren seine ursprüngliche Bestimmung zurück erhält", freut sich Hubertus Böttcher, Dechant und Propst der Propsteipfarrgemeinde St. Laurentius.
Abenteuer Baustelle
Die Baustelle am Kloster Wedinghausen ist keine übliche. "Die historische Substanz erfordert nicht nur präzise Kenntnisse der Architektur- und Geistesgeschichte sowie der traditionellen Gewerke und Materialien, sondern auch besonders viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit", sagt LWL-Denkmalpflegerin Dr. Bettina Heine-Hippler. In regelmäßigen Abständen stoßen die Archäologen, Denkmalpflegerinnen und Handwerker auf Entdeckungen und heben verborgene Schätze, mit denen mit denen keiner gerechnet hat: zum Beispiel der mittelalterliche Dachstuhl aus der Zeit um 1250 mit seinen vielen An- und Umbauphasen im Laufe der Jahrhunderte. "Das sind sensationellen Funde für Denkmalpfleger, Archäologinnen und Historiker und neue Einblicke in die Baugeschichte, die wir derzeit genauer untersuchen", so LWL-Bauforscher Peter Barthold.
Viele Menschen, vor allem Radfahrer auf dem benachbarten Radweg an der Ruhr, interessieren sich für die Baustelle und versuchen immer wieder, einen Blick durch den Bauzaun zu erhaschen. Deshalb gehen die Propsteigemeinde, der LWL und das Bistum Paderborn schon vor Fertigstellung an die Öffentlichkeit und machen die Geschichten, die sich hinter dem Bauzaun zutragen, in regelmäßigen Abständen publik: "Ein neues Erscheinungsbild und eine große Wandzeitung auf Metallrahmen direkt neben dem Kirchenportal erzählen von den Entdeckungen und Neuigkeiten. Im Wechsel von rund sechs Wochen werden wir neben den bleibenden Basisinformationen jeweils eine neue Wandzeitung anschlagen und auf einer Internetplattform imposante Fotostrecken zeigen", kündigt Böttcher an.
Grundsteinlegung
Die Grundsteinlegung findet statt am 16. September ab 10 Uhr statt mit Ansprachen von Alfons Hardt, Generalvikar des Erzbistums Paderborn, und Hubertus Böttcher, Dechant und Propst der Propsteipfarrgemeinde St. Laurentius sowie mit Grußworten von Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident von Arnsberg, Christoph Regniet, Kirchenvorstand, und Dr. Bettina Heine-Hippler, LWL-Denkmalpflege.
Etwa alle vier Wochen zeigt künftig eine Wandzeitung, was auf der Baustelle passiert wie zum Beispiel hier im Dachstuhl.
Foto: Büro Klein und Neumann Iserlohn
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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