19.07.17 | Kultur Lebendige Eiszeit im LWL-Museum für Naturkunde
Vortrag im Rahmenprogramm der Ausstellung "Vom Kommen und Gehen"
Prof. em. Dr. Wighart von Koenigswald spricht im Planetarium des LWL-Museum für Naturkunde über die "Lebendige Eiszeit".
Foto: Privat
In seinem Vortrag mit dem Titel "Lebendige Eiszeit" spricht von Koenigswald über die bekannten eiszeitlichen Säugetiere wie Mammut, Wollnashorn und Riesenhirsch. Im Wechsel der Kalt- und Warmzeiten kamen aber ganz unterschiedliche Tiere, unter anderem mehrere Elefanten- und Nashornarten, nach Mitteleuropa. Wie groß die Vielfalt an großen Säugetieren war, liest der emeritierte Hochschullehrer an Informationen zu den tierischen Resten, die aus Flussablagerungen und Höhlen überliefert sind, ab. Sie sind gleichzeitig Zeugnisse eines mehrfachen klimatisch bedingten Wechsels der Tierwelt, dem sogenannten Faunenwechsel.
Um die gravierenden Veränderungen während der letzten 120.000 Jahre darzustellen, werden herausragende Funde verschiedener Fundstellen aus Westfalen und Mitteleuropa vorgestellt. Wie erfolgte ein derartiger Faunenwechsel? Warum starben vor etwa 14.000 Jahren viele der auffälligen kaltzeitlichen Säugetiere aus? Über die Ursache wird heftig gestritten. Weil der Mensch in den vergangenen Jahrhunderten viele Arten ausgerottet hat, werden immer wieder die frühen Jäger für das Verschwinden der großen Säuger verantwortlich gemacht. War aber die Bevölkerungsdichte damals aber überhaupt große genug, um solchen Schaden an der Fauna anzurichten?
Wighart v. Koenigswald, 1941 Geboren in Potsdam, hat Paläontologie und Geologie studiert. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich "Palökologie an der Universität Tübingen mit dem Schwerpunkt: Pleistozäne Faunen und Mikrostruktur des Zahnschmelzes. Später war er als Kustos am Hessischen Landesmuseum Darmstadt tätig. Bald 20 Jahre lang hatte er den Lehrstuhl für Paläontologie an der Universität Bonn, bevor er 2006 in Pension ging. Seitdem ist er als Sprecher und Referent tätig.
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