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07.07.17 | Kultur "Fantasie! Herr Staatsanwalt!"

Vortrag im LWL-Textilwerk zum Wandelder Bademode

Schick, maritim und meist auch schicklich - so ließen sich die Badegäste auf Sylt gern blicken.<br>Foto: LWL/Holtappels

Schick, maritim und meist auch schicklich - so ließen sich die Badegäste auf Sylt gern blicken.
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Bocholt (lwl). Zu einem Bildervortrag über Mode und Moral lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag (13.7.) um 19 Uhr in sein Industriemuseum Textilwerk in Bocholt ein. Im Rahmen der Sonderausstellung "Reif für die Insel. Tourismus auf Sylt, Hiddensee und Mallorca" begibt sich Martin Schmidt, Wissenschaftler des LWL-Industriemuseums, mit seinem Vortrag zur Bademode auf die Spuren des spannenden Wechselspiels zwischen Bedeckung und Enthüllung. Anstand und Sitte, verkörpert durch Polizei und Staatsanwaltschaft, forderten Anfang des 20. Jahrhunderts noch mehrlagige Schwimmanzüge, die den Körper bedeckten. Um 1910 begannen Sportschwimmerinnen gegen diese unpraktische Kleidung aufzubegehren. "Fantasie! Herr Staatsanwalt!", forderten sie, wenn es um die unpraktische Mode ging. So verschwand das Korsett unter dem Badeanzug und die Schnitte wurden enganliegend und körperbetont.

Ob auf Hiddensee, Sylt oder Mallorca - auch auf der Promenade gehört der richtige Auftritt dazu. Doch was sollten Badegäste und Urlauber dort tragen? Was war angemessen und schicklich? Das war und ist ein modisches Problem. Doch Mode ist mehr als das Spiel von Farben und Schnitten. In ihr spiegeln sich die ungeschriebenen Gesetze von Sitte, Moral und Anstand - die immer wieder (ganz bewusst) Tabubrüche provozieren.

Ort: LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt, Spinnerei | Industriestraße 5, Bocholt
Datum: Donnerstag (13.7.)
Zeit: 19 Uhr
Nur Museumseintritt, Anmeldung nicht erforderlich

Ob Mode stets angemessen und sittlich sein muss, führt besonders auf Mallorca zu Kontroversen.<br>Foto: LWL/Holtappels

Ob Mode stets angemessen und sittlich sein muss, führt besonders auf Mallorca zu Kontroversen.
Foto: LWL/Holtappels

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christa-Maria Frins, LWL-Industriemuseum, Tel. 02871 21611 53

presse@lwl.org

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Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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