03.05.17 | Kultur Beil aus Bochum wird aktuellster Fund in neuer Ausstellung
Sondengänger Christoph Hirt stellt gemeinsam mit Dr. Susanne Jülich, Projektleitern der Ausstellung "Revolution Jungsteinzeit" (Bildmitte), und Volontärin Annika Thewes das neu entdeckte Feuerstein-Beil vor. Hirt hält seinen Fund.
Foto: LWL/Lagers
Gab es Motorsägen schon vor 6.000 Jahren? Ja, zumindest in der Rohversion. Diese und andere richtungsweisende Erfindungen der Jungsteinzeit sowie deren Bedeutung für die Gegenwart stehen im Fokus der archäologischen Landesausstellung Nordrhein-Westfalens. Weder die Industrialisierung noch das digitale Zeitalter hatten einen derart großen Einfluss auf die Menschheitsgeschichte.
Anfang April ging der Sondengänger Christoph Hirt, der schon mehrfach für den LWL tägig war, über einen Acker in Bochum-Stiepel. Dabei stieß er nicht einen Metallfund, sondern auf ein Beil des Jungneolithikums. Wunderschön geschliffen wirkt es fast noch wie unbenutzt.
Christoph Hirt meldete den Fund umgehend der LWL-Archäologie für Westfalen. Die Fachleute konnten das Stück noch näher bestimmen: Die Beilklinge ist aus Rijckholt-Feuerstein gearbeitet. In dem gleichnamigen Ort im Süden der Niederlande haben die Menschen schon vor über 7.000 Jahren begonnen, Feuerstein in Bergwerken mit über zwölf Meter tiefen Schächten abzubauen. Das Material und auch Werkzeuge gelangten über Handelswege als der "Stahl der Steinzeit", wie Feuerstein auch bezeichnet wird, nach Bochum. Das Feuerstein-Beil wird das aktuellste unter den gut 900 Fundstücken, die dann die Zeit von Ötzi und Stonehenge wieder auferstehen lassen.
aktuellster Fund: Beil des Jungneolithikums.
Foto: LWL/Lagers
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