30.03.17 | Kultur "Lippische Ziegler" werden im Ziegeleimuseum sesshaft
Sparkasse schenkt dem Museum Holzreliefs von Robert Henckel
Das große Relief aus dem Jahre 1925 zeigt eine Gruppe von lippischen Zieglern, die sich auf der Wanderschaft zu ihren Arbeitsplätzen befinden.
Foto: LWL
Das 80 mal 60 Zentimeter große Relief aus dem Jahre 1925 zeigt eine Gruppe von lippischen Zieglern, die sich - ausgerüstet mit Provianttaschen, Wanderstöcken und dem "Pucken" auf dem Rücken - auf der Wanderschaft zu ihren Arbeitsplätzen befinden. Der Künstler gab der Darstellung eine besondere Tiefe, indem er die Figuren weit in das Holzmaterial hinein arbeitete. "Das Kunstwerk zählt heute sicherlich zu den bedeutenden Holzschnitzarbeiten von Robert Henckel, und wir sind froh, dass die 'Lippischen Ziegler' durch die Schenkung bei uns im Museum sesshaft werden", erklärte Dr. Andreas Immenkamp, wissenschaftlicher Referent im LWL-Industriemuseum, bei der Übergabe.
Hintergrund
Der Bildhauer Robert Henckel (1877-1946) stammt aus Horn, Teil der heutigen Stadt Horn-Bad Meinberg, im Kreis Lippe. Nach einer Drechslerlehre besuchte er in Hannover die Kunstgewerbeschule. Es folgte eine Ausbildung zum Holz- und Steinbildhauer in Dresden. Ab 1910 arbeitete er in der Werkstatt von Prof. Otto Stichling in Hamburg. Elf Jahre später kehrte Robert Henckel in seine Heimatstadt zurück, wo er bis zu seinem Tode bildhauerisch arbeitete. Hier entstanden Holzreliefs, Holzplastiken, Steindenkmäler und Plastiken, Holzschnitte und Zeichnungen. Nach dem ersten Weltkrieg schuf Henckel auch mehrere Kriegerdenkmäler, darunter die in Horn und Blomberg.
Zu seinen zentralen Motiven zählten der Mensch, Tiere und Naturdarstellungen, wobei den Künstler vor allem die Dynamik der Bewegung interessierte. Andreas Immenkamp: "Die Objekte sind aus heutiger Sicht typische Zeugnisse lippischer Holzschnittkunst der 1920/30er Jahre und besitzen damit ein Alleinstellungsmerkmal.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
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