01.03.17 | Kultur Im Boden und im Wasser
Jahrestagung der LWL-Archäologen stellt aktuelle Forschung und Praxis vor
Aktuelle Forschungen, Ausgrabungen, Funde und Methoden: Am 20. März findet in Münster wieder die Jahrestagung der LWL-Archäologie für Westfalen statt. Anmeldungen werden noch bis zum 13.3. entgegen genommen.
Bild: LWL
Für Aufmerksamkeit sorgte 2016 die Untersuchung eines besonderen Bodendenkmals: Ein 170 Jahre alter Eisenbahntunnel im Eggegebirge zeugt vom Eisenbahnfieber der Deutschen im 19. Jahrhundert. Da der Tunnel inzwischen unter Wasser steht, fand hier zum ersten Mal in Westfalen eine unterwasserarchäologische Untersuchung statt.
Ebenfalls neu für die LWL-Archäologen ist der Einsatz eines Quads für Prospektionen: Mit Magnetstrahlen auf vier Rädern lässt sich der Boden besonders schnell und schonend durchleuchten, um zukünftige Grabungen genauer planen zu können.
Auch aktuelle gesellschaftspolitische Fragen wie Migration und Kulturtransfer gingen in die westfälische Forschung ein, die auf der 8. Jahrestagung präsentiert wird. Das Spektrum reicht von einer paläontologischen Grabung in Warburg-Bonenburg über die seit 11.600 Jahren genutzte Blätterhöhle bei Hagen bis zu Broschen des 11. und 12. Jahrhunderts aus Beckum. "Wir wollen die vielfältigen Ergebnisse unserer Forschung einem breiten Publikum vermitteln. Dazu gehört diese Tagung ebenso wie unsere Publikationen und Museen. Im vergangenen Jahr war die Eröffnung der Römerbaustelle Aliso in Haltern am See mit der Rekonstruktion von Westtor und Holz-Erde-Mauer des Hauptlagers das herausragende Ereignis", so LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael M. Rind.
18 Referenten stellen in insgesamt 14 Vorträgen die wichtigsten Ergebnisse der westfälischen Archäologie des vergangenen Jahres vor. Daneben warten Informationsstände etwa der Universität Münster, von Vereinen und Verbänden und auch Büchertische darauf, dass die Besucher auch jenseits des Vortragsraumes auf Entdeckungsreise gehen.
Die Tagung in Münster-Coerde beginnt um 9 Uhr und wird von LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale eröffnet. Anne Katrin Bohle, Abteilungsleiterin Stadtentwicklung und Denkmalpflege im NRW-Bauministerium, eröffnet die Tagung ebenfalls mit einem Grußwort.
Das Tagungsprogramm und Anmeldmöglichkeiten gibt es unter http://www.lwl-archaeologie.de.
Termin:
20. März 2017, 9 bis ca. 18 Uhr, Jahrestagung der LWL-Archäologie für Westfalen, An den Speichern 10, 48157 Münster
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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