01.02.17 | Kultur Abbruch der ehemaligen Polizeistation im LWL-Freilichtmuseum Detmold
Die ehemalige Polizeistation auf dem Gelände des LWL-Freilichtmuseums Detmold macht Platz für die zukünftige Ravensberger Hofanlage.
Foto: LWL
"Wenngleich jedes historische Gebäude für uns erst einmal einen Wert an sich darstellt, so war die Bausubstanz der ehemaligen Polizeistation so schlecht, dass wir uns nun für einen Abbruch entschieden haben", erklärt LWL-Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen. "Andernfalls hätten wir viel Geld in die Bauunterhaltung eines Gebäudes investieren müssen, das ohnehin einmal weichen muss. Das ist unser Ansicht nach nicht vertretbar." Feuchte Wände, marode Leitungen, keine Heizung in Teilen des Gebäudes und ein mehrmals im Jahr durch ansteigendes Grundwasser bei Starkregen gefluteter Keller, die Liste der Mängel war lang, eine Renovierung wäre vom Preis und Aufwand nicht zu rechtfertigen, so Carstensen weiter.
In dem 1934 erbauten Gebäude war zunächst eine "motorisierte Gendarmerie-Bereitschaft" der Polizei untergebracht, nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich dort noch bis 1975 die Verkehrsüberwachungsbereitschaft. Danach wurde die ehemalige Polizeistation vom Freilichtmuseum als Betriebgebäude und Lager genutzt.
Mit dem Abbruch der früheren Polizeistation folgt das LWL-Freilichtmuseum Detmold dem Museumskonzept, in dem von Anfang an dieser Platz für den Bau einer Ravensberger Hofanlage vorgesehen war. "Das Aufbaukonzept unseres Gründungsdirektors Josef Schepers ist so ausgereift, dass es heute noch trägt. Es wurde beispielsweise früh festgelegt, dass das gesamte Gelände in Regionen aufgeteilt ist, die der tatsächlichen geografischen Lage in Westfalen entsprechen, das Paderborner Dorf befindet sich daher im Osten des Geländes, der Osnabrücker Hof im Norden, das Sauerländer Dorf und der Siegerländer Weiler im Süden."
Das Herzstück der Ravensberger Hofanlage soll einmal das Haupthaus Oberbrodhage von 1813 aus Bielefeld-Gellershagen sein, das mit seinen 14 Metern Breite und 30 Metern Länge in etwa die Größenordnung des Gräftenhofes hat. Ein Speicher, eine Scheune und ein Schuppen, alle aus der Zeit um 1800, sowie ein Backhhaus und ein Schweinehaus sollen die Hofanlage ergänzen. Doch bis es soweit ist, wird es noch einige Zeit dauern. Erst einmal widmet sich das Museum dem Aufbau anderer Gebäude, beispielsweise eines Aussichtsturms am Rande des Sauerländer Dorfes, der im Mai eröffnet werden soll.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Ruth Lakenbrink, LWL-Freilichtmuseum Detmold, Tel. 05231/706-110
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