03.01.17 | Kultur Westfalen vor 100 Jahren
Vortrag zur Sonderausstellung ¿Vogelfänger, Venntüten und Plaggenstecher¿
Dr. Bernd Tenbergen nimmt die Zuhörer bei seinem Vortrag und Rundgang mit in die Zeit von vor 100 Jahren und zeigt die zeitdokumentarischen Fotos des Dr. Hermann Reichling.
Foto: LWL/Steinweg
Hermann Reichling begann 1909 sein Studium der Naturwissenschaften und Philosophie an der Universität Münster. Bereits als Student arbeitete er als Zoologe im Naturkundemuseum und begann in und um Münster zu fotografieren. Im Alter von 29 Jahren wurde Reichling zum Direktor des Naturkundemuseums in Münster ernannt. Bald darauf wurde er auch zum Naturschutzbeauftragten der Provinz Westfalen bestimmt und sorgte in dieser Funktion dafür, dass viele Gebiete, Einzelbäume und Steinbrücke unter Schutz gestellt wurden.
Reichling fertigte großformatige schwarz-weiß Fotos mit seiner Plattenkamera an und genoss als Wissenschaftler, Naturschützer und Fotograf hohes Ansehen. Er drehte naturkundliche Filme, von denen heute viele als verschollen gelten. Ab 1933 geriet Reichling in das Visier der Nationalsozialisten. Nach einem KZ-Aufenthalt im Emsland wurde er all seiner Ämter in Münster enthoben und bis Kriegsende an den Dümmer See verbannt. Hier erforschte er die einzigartige Vogelwelt. Nach 1945 wurde Reichling vollständig rehabilitiert und war bis zu seinem Tod im Jahr 1948 Direktor des Zoos und des heutigen LWL-Museums für Naturkunde in Münster.
Eintritt: frei
Karten: Begrenztes Sitzplatzangebot. LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Straße 285, 48161 Münster.
Weitere Informationen: Telefon 0251.591-6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14.00-15.30 Uhr).
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
LWL-Museum für Naturkunde
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