28.11.16 | Kultur Unruhige Zeiten in Höxter: Von mittalterlichen Fehden und schützenden Dornenhecken
LWL-Kommission gibt Heft über Landwehr heraus
Das neue Heft aus der Reihe ¿Land-wehren in Westfalen¿ der LWL-Altertumskommission zeigt auf seinem Cover einen Kartenausschnitt mit der Landwehr im Brückfeld.
Foto: Fürstliche Bibliothek Corvey
Viele Abschnitte der Wehranlage aus dem Mittelalter sind heute noch sichtbar. Sie dienen als Ausgangspunkte, um die Geschichte dieses weitläufigen Bauwerks nachzuzeichnen. ¿Das Leben im Mittelalter war gefährlich, sowohl Raub, Viehdiebstahl und Überfälle als auch Angriffe auf das Gemeinwesen durch militärische Gegner bedrohten das Leben der Städter und umliegenden Bauern. Daher organisierten die Höxteraner im 14. Jahrhundert den Bau einer kilometerlangen Befestigungsanlage rund um das Stadtgebiet¿, erklärt Koch.
Das 42 Seiten umfassende Heft erklärt, wie der Bau organisiert wurde, wie die Anlagen ehemals ausgesehen haben und wie die Verteidigung funktionierte. ¿Dort, wo die natürlichen Gegebenheiten, wie etwa Flussläufe, keinen ausreichenden Schutz boten, wurden Wälle aufgeschüttet, Hecken gepflanzt und Warttürme gebaut. Auf den Verlauf der Landwehr wirkten auch die wichtigen Handelsstraßen ein, denn man wollte natürlich Verkehr und Waren kontrollieren sowie Zölle erheben¿, so Koch.
Die Bedeutung der Landwehr spiegelt sich in zahlreichen historischen Texten und Urkunden wieder. Sie berichten etwa von rivalisierenden Herzögen und Äbten. Schriftlich fixiert wurde auch, dass sowohl Bürger als auch Herrscher die umfangreichen Ausbesserungsarbeiten an den Anlagen unterstützen mussten. Beschädigungen der Landwehr wurden unter strenge Strafen gestellt.
Das Heft ist direkt bei der Altertumskommission, den archäologischen Museen des LWL und über den örtlichen Buchhandel erhältlich.
Michael Koch
Die Landwehr der Stadt Höxter, Kreis Höxter
Heft 2 der Reihe ¿Landwehren in Westfalen¿,
42 Seiten, 27 Abbildungen, ISSN 2198-7939,
Preis: 3,50 Euro zzgl. Porto und Verpackungspauschale
Bezug: Altertumskommission für Westfalen, An den Speichern 7, 48157 Münster,
Telefon: 0251/591-8990, Email: altertumskommission@lwl.org
Die teilweise erhaltenen Warttürme, wie hier die Brenkhäuser Warte, weisen auf den Verlauf der Landwehr hin.
Foto: LWL/ Koch
Relike der Landwehr zeigen sich im Gelände, wie hier am Brunsberg, meist als Gräben und Wälle.
Foto: LWL/ Koch
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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