11.11.16 | Kultur Wie aus flüssigem Eisen Stahl entsteht
Mittelalter-Experiment im LWL-Museum für Archäologie zeigt Ruhrgebietsgeschichte
: Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule befeuern ihren selbst gebauten Rennofen auf dem Gelände des LWL-Museums für Archäologie.
Foto: LWL/Schroeder
Der Experimental-Archäologe Thomas Andrew Spaeth schmiedet das gewonnene Eisen. Ein Köhler zeigt, wie Holzkohle in einem Meiler entsteht und schichtet gemeinsam mit den Besuchern einen Meiler auf. So erweckt das LWL-Museum für Archäologie ein Stück Ruhrgebietsgeschichte wieder zum Leben.
Mit einem Rennofen wurde bereits vor Beginn der Geschichtsschreibung bis ins 12. Jahrhundert hinein aus Eisenerz schmiedbarer Stahl hergestellt. Die flüssige Schlacke rinnt dabei kurz vor Ende des Herstellungsprozesses aus dem Ofen. Daher wird diese Form des Ofens ¿Rennofen¿ genannt. Das eigentliche Eisen schmilzt dabei nicht wie im Hochofen, sondern wird als feste sogenannte ¿Luppe¿ glühend aus dem Ofen geholt. Solange diese noch heiß ist, lässt sich die überflüssige Schlacke durch feste Schläge aus der Luppe heraustreiben.
Da dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nimmt, steht das Anstechen des Rennofens am späten Nachmittag auf dem Programm. Besonders bei Dämmerung entstehen so für die Zuschauer spektakuläre Bilder.
Der Besuch des Mittelalter-Experiments ist kostenfrei. Für die übrigen Angebote gelten die normalen Eintrittspreise des LWL-Museums. Zeitgleich sind sowohl die Dauerausstellung als auch die Sonderausstellung ¿Schätze der Archäologie Vietnams¿ geöffnet.
Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0
Spektakuläres Bild bei Nacht: Rennofen mit entweichender Schlacke.
Foto: LWL/S. Bursche
Flüssige Schlacke fliesst mit beeindruckendem Tempo aus Rennofen.
Foto: LWL/S. Bursche
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
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