18.10.16 | Kultur ¿Jugend im Fokus von Film und Fotografie¿
Neuer Sammelband beleuchtet Jugendkulturen im 20. Jahrhundert
Inszenierung und Darstellung von Jugendkulturen
¿Jugend im Fokus von Film und Fotografie¿ heißt der Band. Herausgeber sind die Historikerin Prof. Dr. Barbara Stambolis und der Leiter des LWL-Medienzentrums Prof. Dr. Markus Köster. Darin fragen 15 Autoren aus unterschiedlichen Fachdisziplinen danach, wie sich Jugendkulturen des 20. Jahrhunderts inszenierten, wie sie von außen dargestellt wurden, welche Bedeutung Fotografien, Filme und andere Visualisierungen für Entstehung und Verbreitung ihrer Identitäten besaßen. Auch, welche Aussagekraft visuellen Quellen für die Erforschung der Geschichte der Jugend heute zukommt, wird erforscht.
Das Spektrum der 14 Beiträge ist zeitlich und thematisch breit gespannt: Es reicht von den Bildpraktiken der Arbeiterjugendbewegung über die (Selbst-)Darstellung der Hitlerjugend im zeitgenössischen Dokumentarfilm bis hin zu den medialen Bildwelten jugendlicher Glaubenssucher in der frühen Bundesrepublik.
Quellen aus Westfalen und dem Rheinland
Mehrere Aufsätze nehmen dabei visuelle Quellen aus Westfalen und dem Rheinland in den Blick: Unter anderem analysiert Alfons Kenkmann Fotografien der ¿Edelweißpiraten¿ an Rhein und Ruhr als ¿Bilddokumente jugendlicher Devianz unter der NS-Herrschaft¿, Ralf Stremmel beschreibt unter dem Titel ¿Mythen schmieden?¿ die fotografischen Bilder, mit denen das Essener Unternehmen Krupp nach dem Zweiten Weltkrieg seine Auszubildenden ¿ins rechte Licht rückte.¿ Jürgen Reulecke zeichnet anhand von Fotoalben die ¿Großfahrten¿ einer bündischen Gruppe aus dem Bergischen Land bis in den Irak um 1960 nach.
¿Insgesamt eröffnet der Band beispielhaft erste Zugänge zu einem noch weithin unbeackerten Forschungsfeld¿, sagt Mitherausgeberin Stambolis, von der auch die Idee zu dieser Publikation stammt.
Barbara Stambolis/Markus Köster (Hrsg.): Jugend im Fokus von Film und Fotografie. Zur visuellen Geschichte von Jugendkulturen im 20. Jahrhundert. Ca. 500 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, gebunden, V&R unipress, Göttingen 2016 (40 ¿, ISBN 978-3-8471-0590-9)
Pressekontakt
Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400 und Markus Köster, LWL-Medienzentrum für Westfalen, Telefon 0251/5913901
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