24.08.16 | Kultur Textilwerkstatt
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern zeigt argentinische Arbeiterinnen in Skulpturen und Bildern von Cecilia Herrero-Laffin
Näherin im Werk von San Remo. Gemälde (Aquarell / Mischtechnik) von Cecilia Herrero-Laffin, 2016.
Foto: LWL/Hudemann
¿Die künstlerischen Impressionen Herrero-Laffins geben ein realistisches Bild der Arbeitswelt argentinischer Textilarbeiterinnen wieder und sind gleichzeitig ein Dokument der letzen großen Wirtschaftskrise des Landes¿, erklärt LWL-Museumsleiterin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer. ¿In ihren Skulpturen und Bildern fängt die politisch und sozial engagierte Künstlerin die individuellen Geschichten von Arbeiterinnen ein und macht ihren Alltag öffentlich und greifbar.¿
Die Ausstellung schlägt auch eine Brücke zwischen Südamerika und dem Ruhrgebiet: ¿Was wenige wissen: Auch hier gab es über Jahrzehnte eine starke Bekleidungsindustrie. Zu Beginn der 1950er Jahre waren in über 50 Firmen über 6.000 Personen beschäftigt, meist angelernte und schlechte bezahlte Frauen. Die harten Arbeitsbedingungen der Frauen in Südamerika, die Herrero-Laffin darstellt, ähneln den Verhältnissen in den Betrieben des Ruhrgebiets in jener Zeit¿, so Kugler-Mühlhofer.
Cecilia Herrero-Laffin
1960 in Argentinien geboren, lebt Cecilia Herrero-Laffin heute in Bielefeld, reist jedoch regelmäßig zu intensiven Arbeitsaufenthalten in verschiedene Länder Lateinamerikas. Sowohl die Künstlerin wie auch ihr Werk sind von diesem Leben zwischen Lateinamerika und Europa geprägt. In ihren Arbeiten setzt sie sich vor allem mit Themen wie Ungerechtigkeit, Migration oder Frauenarbeit auseinander.
Ein Schwerpunkt in Herrero-Laffins künstlerischem Schaffen ist die großflächige und farbenprächtige Wandmalerei. Seit ihrem Studium an der Kunsthochschule ¿Nicolás Antonio de San Luis¿ in San Luis, Argentinien (1977-1982), und der weltweit einzigen Kunstschule für Wandmalerei ¿David Alfaro Siqueiros¿ in Managua, Nicaragua (1982-1984), arbeitete sie immer wieder in dieser Kunstform und hat international viele Projekte realisiert, darunter das Wandbild ¿Holocaust¿ an einem Gebäude der Universität Hamburg.
Zu ihrer Arbeit sagt die Künstlerin: ¿Ich möchte etwas bewirken, etwas bewegen, Menschen mit dem Betrachten zum Nachdenken anregen.¿
Textilwerkstatt
Argentinische Arbeiterinnen in Skulpturen und Bildern von Cecilia Herrero-Laffin
28. August 2016 bis 15. Januar 2017
Eröffnung: So (28.8.), 11 Uhr
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Geöffnet Di-So 10-18 Uhr
http://www.lwl-industriemuseum.de
Die Künstlerin Cecilia Herrero-Laffin in ihrem Atelier in Bielefeld.
Foto: LWL/Hudemann
Arbeiterin beim Bügeln. Skulptur von Cecilia Herrero-Laffin.
Foto: LWL/Hudemann
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
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