28.06.16 | Kultur Alte Sorten erhalten
Zweites Netzwerktreffen im LWL-Freilichtmuseum Detmold
Landschaftsökologin Agnes Sternschulte begrüßt die Teilnehmer des Netztwerktreffens im Terrassen-saal des LWL-Freilichtmuseum Detmold.
Foto: LWL
Schon seit Gründung des Museums wurden alte Pflanzensorten gesammelt und in den Gärten und auf den Feldern des LWL-Freilichtmuseums angebaut, um sie zu erhalten. Intensiviert wurde die Arbeit ab 2011, als das Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein Modellprojekt des Museums zur Erhaltung alter Sorten förderte. Im Zuge der Erforschung von Privatgärten in verschiedenen Modellregionen wurden viele verschiedene Nutzpflanzen übernommen. Auch einige Hobbygärtner folgten dem Aufruf des Museums und gaben alte Sorten ab. Dabei interessierte sich das Museum vor allem für die Geschichten dahinter: Warum wird in einigen Familien seit über 50 Jahren Saatgut einer bestimmten Gemüsesorte vermehrt? Wie wird die Sorte angebaut, wie wird das Saatgut geerntet, welche Samenkörner gelangen zur Wiederaussaat?
Nach der ersten Sicherung und Dokumentation der Pflanzen begannen die Bemühungen, die Erhaltungsarbeit auf eine breitere Basis zu stellen. Aus ganz Westfalen fanden sich Interessierte, die Pflanzenpatenschaften übernahmen. Damit verpflichteten sie sich gleichzeitig, diese Sorten zu vermehren und weiterzugeben. Es wurde fleißig angebaut, begutachtet, geerntet und vermehrt.
Rund 90 dieser insgesamt 280 Pflanzenpaten trafen sich nun zum zweiten Mal im LWL-Freilichtmuseum Detmold, um Erfahrungen auszutauschen. Das Museumsteam der Landschaftsökologie stellte dabei auch den museumseigenenen Vermehrungsgarten vor. Die LWL-Saatguttechnikerin Margret Blümel, die sich um die Vermehrung der Sorten kümmert, präsentierte die neu hinzugekommenen Pflanzen des vergangenen Jahres und zeigte Zukunftsperspektiven auf. Iris Förster, Geschäftsführerin von Pro Spezia Rara Deutschland, stellte zudem diese Organisation vor, die sich in der Schweiz schon seit 1982 um die Erhaltung alter Nutzpflanzen und-tiere kümmert. Neben einer Führung durch die Museumsgärten gab es zudem eine Kostprobe einer Meldesorte aus dem Wittgensteiner Land.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Ruth Lakenbrink, LWL-Freilichtmuseum Detmold, Tel. 05231/706-110
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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