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23.06.16 | Kultur Entchen auf Weltreise

LWL-Naturkundemuseum zeigt Badetiere mit bewegtem Hintergrund

Weitgereiste Tier sind ein Highlight der neuen Sonderausstellung ¿Wasser bewegt¿.<br>Foto: LWL/Steinweg

Weitgereiste Tier sind ein Highlight der neuen Sonderausstellung ¿Wasser bewegt¿.
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Münster (lwl). ¿Wasser bewegt¿, so lautet der Name der neuen Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde in Münster, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Ende September zeigt. Wie weit Wasser etwas bewegen kann, demonstrieren in der Ausstellung besondere Badespielzeuge. Die sogenannten ¿friendly floatees¿ (freundliche Treibteilchen) haben lange Strecken mit den Meeresströmungen zurückgelegt. Für vier in Alaska angespülte ¿friendly floatees¿ ging die Reise nun weiter nach Münster. Sie sind als Leihgabe in der Wasser-Ausstellung zu sehen.

¿1992 geriet ein Containerschiff auf seiner Überfahrt von Hongkong nach Seattle mitten im Pazifik in einen Sturm. Dabei verlor das Schiff unter anderem einen Container, der voll mit Badespielzeug war. Dieser öffnete sich und tausende Spielzeuge landeten im Meer. Sie verteilten sich mit den Meeresströmungen in verschiedene Richtungen¿, berichtet Vanessa Rüttler, Ausstellungsmacherin im LWL-Museum für Naturkunde. Einige der Spielzeugtiere trieben nach Süden und wurden in Indonesien, Australien und Südamerika angespült. Andere gelangten in nördlicher Richtung in arktische Gewässer und trieben mit dem Packeis zum Atlantik.

Mit dabei waren auch Badeentchen. Eines von ihnen wurde nach 15 Jahren auf See an der schottischen Küste angespült. ¿Anhand der Aufschrift `The First Years` konnten die Badespielzeuge identifiziert werden. Sie stammten alle aus dem Container, der damals über Bord ging. Mit dieser Information konnten die Meeresforscher Curtis Ebbesmeyer und James Ingraham arbeiten¿, sagt Jana Johe, ebenfalls Ausstellungsmacherin. Die Forscher nutzten Funde von den ¿friendly floatees¿ um ihre Modelle über Meeresströmungen, die bisher nur theoretisch erstellt worden waren, zu belegen.

Anhand der Modelle machten sie Vorhersagen darüber, wo die ¿floatees¿ wieder auftauchen würden. ¿Durch diesen Unfall konnten die Strömungsmodelle bestätigt werden. Das Badespielzeug vom Containerunfall trug so zu einem wichtigen Teil der Meeresforschung bei, wenn auch nur zufällig¿, so Johe. Ab dem 30. September sind die vier Badetiere in Münster zu sehen.

Hintergrund zur Ausstellung
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt ab dem 30. September die inklusive Sonderausstellung "Wasser bewegt - Erde Mensch Natur". Auf 1.200 Quadratmetern lernen Besucher, welche Herausforderungen der Lebensraum Wasser birgt. In der Ausstellung werden Lebewesen vorgestellt, die perfekt an das Leben im Wasser oder an Leben ohne Wasser angepasst sind. Besucher aller Altersgruppen erleben die Schönheit, Kraft und die Bedeutung des Wassers für die Erde. Die Ausstellung ist dank Brailleschrift, einem speziellem Audioguide und Tastmodellen für Menschen mit Sehbehinderung genauso geeignet wie für Sehende oder für Hörbehinderte. Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene angeboten.

LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr) sowie http://www.wasser-bewegt.lwl.org.

Sie waren Jahrelang unterwegs und trieben über die Meere ¿ die friendly floatees.<br>Foto: LWL/Steinweg

Sie waren Jahrelang unterwegs und trieben über die Meere ¿ die friendly floatees.
Foto: LWL/Steinweg

Die Ausstellungsmacherinnen und die Badetiere: Jana Johe (li.) und Vanessa Rüttler.<br>Foto: LWL/Steinweg

Die Ausstellungsmacherinnen und die Badetiere: Jana Johe (li.) und Vanessa Rüttler.
Foto: LWL/Steinweg

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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