17.06.16 | Kultur Schlaflos am Ort der Ruhe
LWL-Volkskundler sammeln Berichte vom Lesen, Erzählen und Fernsehen im Bett
Auch früher wurde im Bett geschrieben und telefoniert, wie LWL-Volkskundler Thomas Schürmann hier zeigt.
Foto: LWL/Kaiser
¿Das Bett war schon immer nicht nur der Ort des Schlafes, sondern auch des Medienkonsums. Und das nicht erst seit der Erfindung der Taschenlampe¿, so Schürmann. ¿Lange bevor die ersten Bücher gedruckt wurden, gab es Geschichten zu hören. Märchen wurden den Kindern ¿ und auch Erwachsenen ¿ vorzugsweise am und im Bett erzählt. Nicht ohne Grund heißt die berühmte morgenländische Märchensammlung ¿Märchen aus Tausendundeiner Nacht`.¿
Im Bett wird nicht nur gelesen. ¿Man hört Radio, lauscht Hörspielen, telefoniert oder schreibt Briefe. Oder man wandert ziellos im Internet. Auch der Fernseher gehört mittlerweile zur Einrichtung vieler Schlafzimmer. Das Bett ist ein Rückzugsraum, in dem sich das ganze Leben abspielt¿, sagt Schürmann.
Die Volkskundliche Kommission beim LWL sammelt Geschichten vom Mediengebrauch am Ort des Schlafens. ¿Es können banale und ausgefallene, kurze und längere Geschichten sein, unterschrieben oder anonym. Wer am Projekt teilnehmen möchte, kann mir die Geschichten handschriftlich oder per E-Mail schicken, sie mir am Telefon oder am Küchentisch erzählen¿, so Schürmann. ¿Keine Geschichte ist uninteressant. Natürlich sind auch Fotos willkommen.¿
Hintergrund
Die gesammelten Erzählungen sollen die geplante Wanderausstellung ¿Schlaflos¿ des LWL-Museumsamtes und ihren Begleitband bereichern. Die Ausstellung startet im Juni 2017 im Freilichtmuseum Mühlenhof in Münster und wird danach in sieben weiteren westfälischen Städten zu sehen sein. Neben dem Medienkonsum geht es in der Ausstellung auch um Geburt und Tod, Arbeit, Politik und Repräsentation, um Tiere, Essen, Trinken und Rauchen im Bett ¿ um alles außer Schlafen.
Nähere Informationen bei: Thomas Schürmann, Volkskundliche Kommission für Westfalen, Scharnhorststraße 100, 48151 Münster. Per E-Mail: thomas.schuermann@lwl.org, Tel. 0251 8324405.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
LWL-Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen
Scharnhorststr. 100 48151 Münster Karte und RoutenplanerDer LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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