01.06.16 | Maßregelvollzug Innenansichten aus der Forensik
Zum Beispiel Rheine: LWL-Kurzfilm zeigt Arbeit und Alltag im Maßregelvollzug
Der viereinhalbminütige Kurzfilm zeigt Interessierten Einblicke in den Alltag der LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine.
Screenshot/Foto: LWL
http://www.lwl.org/LWL/Gesundheit/Massregelvollzug/Kliniken/Rheine/aktuelles.
In der LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine werden bis zu 84 männliche Patienten behandelt, die aufgrund einer psychischen oder Suchterkrankung eine Straftat begangen haben und laut Urteil des einweisenden Gerichts nicht oder nicht voll für die Tat verantwortlich gemacht werden konnten. Sie leiden vorwiegend unter Psychosen wie Schizophrenie, unter einer Persönlichkeitsstörung oder einer Intelligenzminderung.
Für jeden Patienten wird ein individuelles Therapieprogramm aufgestellt. Durch gemeinsame Alltagsgestaltung ¿ auf der Behandlungs-/Wohn-Station, in der Arbeits- und Beschäftigungstherapie, beim Sport oder bei der Versorgung einiger Tiere, die ebenfalls auf dem Klinikgelände in Rheine leben, ¿ lernen die Patienten das, was die meisten in ihrem bisherigen Leben nicht gelernt haben und was sie darum zu Straftätern hat werden lassen: Sie lernen, sich sozial zu integrieren, Konflikte zu bewältigen und Verantwortung zu übernehmen. Das Behandlungsziel ist, dass sie zukünftig straffrei in der Gesellschaft leben.
Dabei werden sie eng von verschiedenen Berufsgruppen der Klinik begleitet. Ärzte, Psychologen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Erzieher, Sozialarbeiter, Sport- und Ergotherapeuten arbeiten in multiprofessionellen Teams zusammen. Der Blick aus unterschiedlichen professionellen Perspektiven ermöglicht eine fundierte Beurteilung der Patienten. Der LWL-Kurzfilm zeigt, wie sich all das zusammenfügt.
Hintergrund:
In seinen derzeit sechs forensischen Kliniken versorgt der LWL als größter Klinikträger der Region derzeit rund 1.200 psychisch kranke oder suchtkranke Patienten. Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine ist eine Außenstelle der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem und wurde 2005 als Übergangseinrichtung in Betrieb genommen. Das ehemalige Kasernengelände wurde zuvor nach Therapie- und Sicherheitsstandards des Landes Nordrhein-Westfalen umgebaut. Die Betriebszeit ist laut einer Vereinbarung zwischen Land NRW und Stadt Rheine befristet. Bis zur Fertigstellung der neuen Maßregelvollzugsklinik für das Münsterland in Hörstel-Dreierwalde wird die Klinik ihre Arbeit in Rheine fortführen. In der Klinik sind rund 150 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 30 Prozent Frauen.
Pressekontakt
Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug, 0251 591-3476 und Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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