19.05.16 | Kultur Offene Sonntagsführungen im LWL-Industriemuseum
Blick in die Sonderausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse¿.
Foto: LWL/Hudemann
Vorstoß ins Ungewisse
1714 werden die Steinkohleflöze im Hettberg, dem Hausberg der Zeche Nachtigall, erstmals ¿aktenkundig¿. Anteilseigner sind zunächst mehrere Bauern aus der Region, bevor die adelige Familie von Elverfeldt in das lukrative Geschäft mit den schwarzen Diamanten einsteigt. Die neuen Besitzer legen den Grundstein für eine Entwicklung, die bis heute mit dem Besucherbergwerk auf dem Gelände der Zeche Nachtigall fortbesteht. Noch bis Ende Juni widmet sich die Sonderausstellung der Geschichte von 300 Jahren Bergbau im Hettberg. Im Fokus der Schau steht die digitale Rekonstruktion der verlorenen Stollen, Schächte und Abbaubetriebe unter Tage. Sie zeigt im Zeitraffer die Entwicklung vom Beginn des Tiefbaus 1832 bis zur Stilllegung Ende des 19. Jahrhunderts.
Zeche Eimerweise
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Bevölkerung nicht mehr ausreichend mit Kohle zum Kochen und Heizen versorgt werden. Als Folge erlaubte die britische Militärregierung Städten und Gemeinden, für ihre Bevölkerung geringe Mengen Kohle zu fördern, die der Großbergbau in früheren Jahren nicht abgebaut hatte. Zwischen 1945 und 1976 entstanden so über 1000 Kleinzechen im südlichen Ruhrgebiet, die oft für nur kurze Zeit in Betrieb waren. Eine von ihnen war die Kleinzeche ¿Ingeborg¿ des Unternehmers Karl Hopp in Witten-Durchholz. Im Sommer 1957 förderte Hopp mit nur zwei Mitarbeitern 1000 Tonnen Kohle aus dem zuletzt 15 Meter tiefen Schacht. Ein Nachbau der ehemaligen Kleinzeche mit Fördergerüst, Verladerampe, Schacht und Betriebsgebäude ist heute im LWL-Museum zu sehen. Zusammen mit Fotos und Dokumenten anderer Kleinbetriebe wird diese Phase der Bergbaugeschichte im LWL-Industriemuseum wieder lebendig.
Die Führungen sind im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, Kinder 1,50 Euro, Familienkarte 7,50 Euro).
Wie der Kleinbergbau der Nachkriegszeit funktionierte, erfahren Besucher bei der Führung ¿Zeche Eimerweise¿.
Foto: LWL/Hudemann
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nancy Schumacher, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Tel. 02302 93664-20
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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