Bocholt (lwl). Die Industriegeschichte der Region ist neben der Textilherstellung auch durch Eisengießereien und Maschinenbaufirmen geprägt. Sie sind das Thema der nächsten ganztägigen Fahrradtour nach Emmerich am Dienstag (24.5.), zu der der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einlädt. Treffpunkt ist um 8.30 Uhr auf dem Parkplatz an der Weberei des LWL-Textilwerks, Uhlandstraße 50, in Bocholt. Von dort führt der Weg entlang der Aa zur ehemaligen Eisenhütte nach Liedern und weiteren Stationen an der Isselburger Hütte sowie der ehemaligen Prinz Rudolf Hütte in Rees-Empel, wo LWL-Museumsleiter Dr. Hermann Stenkamp jeweils die Geschichte erläutert.

Nach einer gemeinsamen Mittagspause geht es zu den Probat-Werken in Emmerich, wo nicht nur ein Blick auf die Sammlung historischer Kaffee-Röstmaschinen möglich sein wird, sondern auch in die laufende Produktion. Einer der europäischen Pioniere in der Herstellung von Kaffee-Röstgeräten war der Emmericher Kaufmann und führende Rohkaffee-Importeur Deutschlands, Alexius van Gülpen. Nachdem Emmerich Anschluss an die Bahnlinie Amsterdam-Basel bekam, hatte er erkannt, dass man den Kunden im Einzelhandel nun auch frischen Röstkaffee zur Verfügung stellen könnte. Dafür benötigte man jedoch Röstmaschinen größerer Kapazität. Zusammen mit dem 28-jährigen Emmericher Ingenieur Theodor von Gimborn und dem Emmericher Kaufmann Johann Heinrich Lensing gründete er 1868 die "Emmericher Maschinenfabrik & Eisengießerei van Gülpen, Lensing & von Gimborn".

Nach dem Besuch der Probat-Werke bietet Stenkamp eine Führung zur Industriegeschichte der Stadt Emmerich mit dem Fahrrad an, bevor es am Abend vom Bahnhof aus mit dem Zug nach Bocholt geht. Wer möchte, kann den Heimweg auch mit dem Rad zurücklegen.

Anmeldung erforderlich unter Tel. 02871 21611-0
Kosten: 10 Euro plus Kosten für den Zug und das Mittagessen.