02.05.16 | Kultur Über 1000 ¿Arbeiter- und Soldatenräte¿ in Westfalen und Lippe
Historische Kommission gibt Dokumentation heraus
Die Historische Kommission für Westfalen hat eine Dokumentation er die Arbeiter-, Soldaten- und Bauern-räte herausgegeben.
Foto: LWL
Gebhard erinnerte an die Bedeutung der Revolution für die Demokratie in Deutschland: Nach dem 9. November 1918 erhielten Frauen und Männer das gleiche und freie Wahlrecht, die Zeit des verhassten Dreiklassen-Wahlrechts war vorbei. Das Ende des Kaiserreichs und der Aufbruch in die demokratische Staatsform waren überschattet vom verlorenen Ersten Weltkrieg und von großen sozialen Spannungen, vor allem im Ruhrbergbau. Die Bergleute wehrten sich gegen die überlangen Arbeitszeiten und den Lohnstopp bei steigender Geldentwertung. Sie forderten die Sozialisierung des Bergbaus und stießen damit auf den harten Widerstand der konservativen Eliten. Das Buch beschäftigt sich auch mit kaum bekannten Details aus der Geschichte des Provinzialverbandes, dem Vorgänger des LWL. So verhinderten die Arbeiter- und Soldatenräte des Ruhrgebietes im März 1919 die eilige Einsetzung eines konservativen Landeshauptmanns, kurz bevor die demokratisch gewählte neue Versammlung zusammentrat.
Mit dem neuen Buch will die Historische Kommission die für das 2018 geplanten Ausstellungen und Veranstaltungen zum Revolutionsjubiläum unterstützen. ¿Gerade für die vielen bislang unbeachteten lokalen Arbeiter- und Soldatenräte erhoffen wir eine größere Aufmerksamkeit¿, so Reininghaus. Am Erinnerungsjahr wird sich die LWL-Kommission auch selbst beteiligen: Gemeinsam mit Geschichtsverbänden und Archiven aus dem Rheinland plant sie eine wissenschaftliche Tagung, die im November 2018 stattfinden soll.
Wilfried Reininghaus:
Die Revolution 1918/19 in Westfalen und Lippe als Forschungsproblem.
Quellen und offene Fragen.
Mit einer Dokumentation zu den Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräten.
Veröffentlichung der Historischen Kommission für Westfalen,
Neue Folge 33. Aschendorff Verlag, ISBN 978-3-402-15124-2, Preis 39 Euro
Dieter Gebhard, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversamm-lung (v.l.), Prof. Stefan Goch, Leiter des Instituts für Stadtge-schichte Gelsenkirchen, und Prof. Reininghaus, Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen, bei der Buchvor-stellung.
Foto: LWL
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Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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