02.10.15 | Kultur Backsteinexpressionismus im Ruhrgebiet
Erzählcafé über Ziegelarchitektur im Revier
Ein Wahrzeichen der Stadt und Paradebeispiel für backsteinexpressionistische Architektur: Das Sachs-Haus in Gelsenkirchen.
Foto: Parent
Dr. Thomas Parent, langjähriger stellvertretender Direktor des LWL-Industriemuseums, gibt Einblicke in die Architektur des Ruhrgebiets und speziell zur Zeit der Weimarer Republik.
In der Zwischenkriegszeit baute man vorwiegend im ¿expressionistischen¿ Stil der frühen Moderne. Das Baumaterial für die industrielle Stadtlandschaft zwischen Lippe und Ruhr wurde vor Ort in zahlreichen Zechenziegeleien aus der Erde geholt.
Stilmerkmale waren scharfkantige und spitze Gestaltungselemente und der in der Industrieatmosphäre bewährte hartgebrannte Klinker in seinen Farbabstufungen von rot bis violett wurde zum Lieblingsmaterial und zu einer Art Erkennungszeichen ¿ daher auch der Begriff Backsteinexpressionismus. ¿Im Ruhrgebiet und insbesondere in Gelsenkirchen wurde eine große Zahl sehr interessanter und besonderer Bauten des Backsteinexpressionismus errichtet, so dass durchaus von einem regionalen Stil gesprochen werden kann¿, so Parent. ¿Ein gutes Beispiel stellt die Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf dar, deren Front von einem riesigen gemauerten Christus dominiert wird. Andere ¿klassische¿ Beispiele sind das Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus und die Malakow-Türme der Zechen Prosper und Hannover.¿
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Elisa Groß, LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage, Tel. 0151- 40635013
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