24.09.15 | Kultur Von verlorenen Schächten und segelnden Kohlenschiffen
Sonntagsführungen im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Blick in die Sonderausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse¿.
Foto: LWL/Holtappels
Vorstoß ins Ungewisse
Im Jahr 1714 wurden die Steinkohlenflöze im Hettberg zum ersten Mal aktenkundig. Anteilseigner des Feldbesitzes waren zunächst mehrere Bauern der Region, bevor die adelige Familie von Elverfeldt in das Geschäft mit dem schwarzen Gold einstieg. Die neuen Besitzer legten den Grundstein für eine Entwicklung, die bis heute mit dem Besucherbergwerk auf dem Gelände der Zeche Nachtigall fortbesteht. Seit April 2014 widmet sich die Sonderausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse¿ der 300 Jahre alten Bergbaugeschichte im Hettberg. Im Zentrum der Schau steht die digitale Animation der einst aktiven Schächte, Stollen und Abbaubetriebe im Untergrund der Zeche Nachtigall. Sie zeigt im Zeitraffer die Entwicklung vom Beginn des Tiefbaus 1832 bis zur Stilllegung. Daneben präsentiert die Ausstellung Zeugnisse aus der wechselvollen Geschichte der Wittener Steinkohlenzeche.
Kohlenschiffe auf der Ruhr
Im 19. Jahrhundert ist die Ruhr der einfachste Weg, um die Kohle von den Lagerplätzen der Zechen zu den Häfen in Mülheim oder Ruhrort zu transportieren. Über die Blütezeit der Segelschifffahrt auf dem Gewässer ist heute nur noch wenig bekannt. Mit der Eröffnung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn im Jahr 1848 beginnt der schleichende Niedergang der Ruhrschifffahrt. Als die Ruhrtalbahn im Jahr 1874 ihren Betrieb aufnimmt, bricht der Kohlenverkehr auf dem Fluss vollkommen zusammen. 1890 setzt das letzte Lastenschiff die Segel. Das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall beleuchtet in seiner Dauerausstellung ein spannendes Kapitel der Industriegeschichte. Im Mittelpunkt steht der rekonstruierte Ruhraak ¿Ludwig Henz¿.
Die Sonntagsführungen sind im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, Kinder 1,50 Euro, Familienkarte 7,50 Euro). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Blick in die Dauerausstellung ¿Kohlenschiffe auf der Ruhr¿.
Foto: LWL/Hudemann
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nancy Schumacher, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Tel. 02302 93664-20
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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