21.09.15 | Kultur Wenn uns keine Sterne funkeln
Literarischer Rundgang durch Ausstellung "Leben in der Dunkelheit"
Mit Beate Reker in die Dunkelheit - auf ihrem neuen Rundgang gibt es viel zu entdecken.
Foto: LWL/Steinweg.
Im Dunkeln ist gut munkeln? Das kommt darauf an, denn nachts sind alle Katzen grau. Wer weiß schon, mit wem man es dann zu tun bekommt? Zwischen Mitternacht und Morgengrauen führen dunkle Wesen ihr eigenes Leben. Ewig nachtaktiv geistern sie durch Träume und Räume. Heinrich Heine etwa wird von einem aufgeklärten Gespenst heimgesucht und ein weiterer Autor bekommt Besuch von der Loreley im Walde: Kein Happy End.
Wilhelm Busch träumt dagegen vom bezaubernden Reich der Schmetterlinge, bis ihn eine Hexe plötzlich in einen dunklen Wald führt: Hier droht Lebensgefahr. Eines der berühmtesten Gespenster der Literaturgeschichte ängstigt ein Kind: Tödliches Ende. Ein Nachtfalter erlebt eine traurige Liebesgeschichte: Tragisch. Die Dunkelheit kann aber auch sehr schön und romantisch sein.
Ganz andere Fragen bekommen die Mitreisenden von Reker im zweiten Teil zu hören Nehmen Hexen und Teufel die Gestalt von Eulen an? Sollten Eulen deshalb besser nach Athen getragen werden? Und wie kommt das Käuzchen zu seinem schlechten Ruf? Reker fragt, wie es wohl einer Fledermaus ergeht, wenn sie die gleichnamige Operette hört und lässt Christian Morgenstern dazu berichten.
Unter der Erde und in Höhlen ist was los, erfahren die Reisenden im dritten Teil des Rundgangs. Nacktmulle und Grottenolme tummeln sich im Dunkeln. Reker zeigt auf, dass Nacktmulle in organisierten Staaten und komplexen Gebäuden, inklusive separater Toilettenkammern, leben und ganz schön reinlich sind. Die Schauspielerin fragt sich, ob die lichtscheue Lebensweise des Grottenolms der Schlüssel zu ewiger Jugend ist und gibt Antwort auf die Frage, welche philosophischen Einsichten eine alte italienische Gärtnerin ihrem Kampf gegen einen Maulwurf verdankt.
Reker bringt Licht ins Dunkel: ¿Das Zusammensitzen um ein Feuer könnte tatsächlich ein wichtiger Teil dessen sein, was uns als Menschen ausmacht, hat ein Wissenschaftler festgestellt. Aber was passierte dann, als die Welt elektrifiziert wurde?¿ Die Schauspielerin hat auch Literatur zum Schmunzeln im Gepäck, etwa wenn ein deutscher Elektrotechniker einen Kaiserbesuch ¿unter Strom¿ beschreibt und Joachim Ringelnatz einen Streit zwischen einer Lampe und einem Spiegel schildert.
In der dunklen Tiefsee tummeln sich bizarre Gestalten, von denen sich 90 Prozent entschlossen haben, für ihre Beleuchtung selber zu sorgen. Praktisch, findet Reker, und schon geht es weiter. Die Zuschauer lernen den Blobfisch ¿Mr. Blobby¿ kennen, von einer Jury zum hässlichsten Tier der Welt gewählt.
Oberirdisch und unterirdisch geht es in dem neuen literarischen Rundgang ¿Wenn uns keine Sterne funkeln¿¿ durch die Sonderausstellung, hin zu Gestalten, denen man im Dunklen nicht begegnen möchte.
Eintritt 15 Euro. Karten sind montags bis samstags bei Münster Information (Heinrich-Brüning Straße 9, Telefon 0251 492 2714) erhältlich sowie dienstags bis sonntags im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Münster, Sentruper Straße 285, Telefon 0251 591 05. Karten können auch per Vorkasse erworben werden. Nach Eingang des Betrages werden die Karten für die Veranstaltung an der Abendkasse hinterlegt. Keine Reservierungen möglich.
Wenn uns keine Sterne funkeln heißt der neue Literarische Rundgang durch die Ausstellung "Leben in der Dunkelheit".
Foto: LWL/Steinweg
In die Dunkelheits-Ausstellung führt der neue Literarische Rundgang im LWL-Museum für Naturkunde.
Foto: LWL/Steinweg
Von Aufhockern, Werwölfen und geheimnisvollen Nachttieren berichtet Schauspielerin Beate Reker in den Literarischen Rundgängen.
Foto: LWL/Steinweg
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
LWL-Museum für Naturkunde
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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