Bochum (lwl). Der klinische Psychiater oder Psychologe kommt zum Hausbesuch. Die Ergotherapeutin und die Pflegekraft bei Bedarf auch. Klingt wie Zukunftsmusik. Aber genau das wird bald das LWL-Universitätsklinikum Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Präventivmedizin seinen Patienten anbieten ¿ mit dem Modellprojekt PINAH (Psychiatrie integrativ aus einer Hand). Es umfasst auch so genannte ¿stationsungebundene Behandlungsleistungen`, zu denen der Patient in die Klinik kommen kann, ohne dort ein Bett zu belegen.
Mit dem neuartigen PINAH-Modellprojekt wollen die Techniker Krankenkasse (TK), die BARMER GEK, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und dessen Bochumer Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum die ambulante Versorgung psychisch erkrankter Menschen stärken. Das Projekt ist auf acht Jahre angelegt. Seine ersten konkreten Patientenkontakte sind für kommenden Herbst nach einer intensiven Vorlaufphase geplant.
Das Besondere bei PINAH ist zum einen: Je nach Bedarf sucht medizinisches, therapeutisches oder pflegerisches Fachpersonal aus der LWL-Klinik den Patienten nach seiner stationären oder teilstationären Behandlung in seiner Wohnung oder vertrauten familiären Umgebung auf.
Die PINAH-Projektpartner sehen darin eine ¿neue Wertigkeit und Kreativität¿ der ambulanten Behandlung: ¿Das wird den Klinikbetrieb insgesamt anders modellieren.¿ Sie erwarten eine rasante Ausbreitung vergleichbarer Modelle.
Zum anderen wollen die Fachleute eine neue Form ¿personalisierter Psychiatrie¿ weiter vorantreiben: Das PINAH-Prinzip ¿Ambulant vor stationär¿ bedeute nämlich, dass Patienten nach Bedarf stundenweise in die Klinik kommen können, also ohne dort zu übernachten. Auch ohne Bett oder (Tagesklinik-)Platz erhalten sie die im jeweiligen Krankheitsstadium passende individuelle Therapie. Von dem Modellprojekt profitieren Patienten mit jedwedem Krankheitsbild ¿ von A wie Angststörung über D wie Depression bis Z wie Zwangserkrankung.
Die Über-Tag-Behandlung zuhause oder auf dem Klinikgelände erfolgt genauso intensiv wie im stationären Rahmen und so lange, wie PINAH-Patienten sie zur Genesung brauchen. Sie kann auch wohnortnahe (psycho-)therapeutische Einzel- und Gruppenangebote umfassen. In jedem Fall behalten die Patienten gemeinsam mit ihrem festen klinischen Behandlungsteam unter oberärztlicher Leitung die Möglichkeit, jederzeit in eine stationäre oder teilstationäre Behandlung zu wechseln, etwa bei psychischen Krisen und Verschlechterungen des Befindens. Außerdem werden für solche Fälle nachts und an Wochenenden mobile Krisen- und Notfallteams bereit stehen. Zum Ende einer erfolgreichen PINAH-Behandlung vermittelt die Bochumer LWL-Klinik den Genesenen nach deren Wahl niedergelassene Ärzte und Therapeuten für die klassische ambulante Weiterversorgung.
"Unser Ziel ist es, mit PINAH die Behandlungsqualität für psychisch Erkrankte spürbar zu verbessern", erklärt Günter van Aalst, Leiter der NRW Landesvertretung der TK. "Die Patienten sollen die für sie passenden Therapieangebote dort erhalten wo sie Sinn machen, egal ob in der Klinik oder zu Hause, das ist das wirklich Neue an unserem Projekt."
¿Bislang hakt der Übergang von der stationären bzw. teilstationären in die ambulante Behandlung oft. Die Folge ist ein Drehtüreffekt, bei der nächsten Krise kommt der Betroffene wieder ins Krankenhaus. Bei PINAH orientiert sich die Versorgung an den individuellen Bedürfnissen der Patienten ¿ sie profitieren von der Therapie aus einer Hand, etwa in ihrem gewohnten Umfeld¿, betont Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der BARMER GEK in NRW.
Die Erkenntnisse aus dem bis Ende 2022 vereinbarten Projekt werden auch in die bedarfs- und leistungsgerechte Weiterentwicklung des geplanten neuen Entgeltsystems für ambulante, teilstationäre und stationäre Leistungen in der psychiatrischen Versorgung einfließen.
Das LWL-Universitätsklinikum Bochum und sein Träger Landschaftsverband Westfalen-Lippe betonen die verbesserte Versorgungsqualität für die Patienten: ¿Durch mehr Flexibilität beim Einsatz unserer hochwertigen Behandlungsangebote können wir voll- oder teilstationäre Aufenthalte auf schwere Fälle beschränken und zum Beispiel auch häufige Wiederaufnahmen vermeiden,¿ sagt Prof. Dr. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor des Bochumer LWL-Uniklinikums.
LWL-Krankenhausdezernent Dr. Meinolf Noeker will, ¿dass die Patienten zur Überwindung ihrer Erkrankung weitest möglich in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben, in dem unsere Fachleute sie so lange wie nötig begleiten.¿ Dies ersetze nicht die (Weiter-)Behandlung durch niedergelassene Fach- oder Hausärzte, sondern bilde ein ¿neues Bindeglied zwischen dem Krankenhausaufenthalt und der ambulanten Versorgung¿, so Noeker.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000
Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen,
20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für
Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten-
und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit
wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen
Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die
Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein
Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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