03.07.15 | Kultur Delegation aus der Republik Korea im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Museumsmitarbeiterin Dr. Dagmar Kift (v.l.) und LWL-Museumsleiterin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer mit der koreanischen Delegation.
Foto: LWL
In diesem Zusammenhang interessierte natürlich, wie die Vergangenheitsbewältigung in Deutschland im Allgemeinen und insbesondere in den Stätten des industriellen Erbes aussieht. So kam erst eine Delegation der Botschaft ins LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, dann der 2. Sekretär der Delegation der Republik Korea bei der UNESCO, am Donnerstag (2.7.) die Direktorin des Amtes für Kulturerbe Koreas, die sich derzeit anlässlich der UNESCO-Welterbekonferenz in Bonn aufhält, mit einer achtköpfigen Delegation.
LWL-Museumsleiterin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer und Dr. Dagmar Kift als kommissarische stellvertretende Museumsdirektorin stellten den Gästen das Museum vor. Kift erläuterte zunächst das sozialhistorische Konzept der Dauerausstellung und seinen inklusiver Ansatz: nicht nur die ehemaligen Bergleute sollen hier sichtbar werden, die einst auf der Zeche gearbeitet haben, sondern auch ihre Frauen, die für die Zeche reproduktive Arbeiten geleistet haben. Und innerhalb der Bergarbeiterschaft auch diejenigen Kumpel, die nicht freiwillig zur Zeche gekommen sind wie die Zwangsarbeiter und sowjetische Kriegsgefangene. Ihre Geschichte hat Kugler-Mühlhofer erforscht und stellte die Ausstellungsabteilungen vor, in denen sie thematisiert wird: die Gedenktafel für die auf Zollern verunglückten Bergleute, die Zeitzeugenstation in der Schachthalle zur Zwangsarbeit, schließlich die im Aufbau befindliche Abteilung zum Nationalsozialismus in der Alten Verwaltung, in deren Mittelpunkt die von Kugler-Mühlhofer recherchierten Zwangsarbeiter-Biografien stehen.
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