29.06.15 | Kultur Freizeitangebote zwischen Politik und Konsum
Führung durch die Sonderausstellung ¿Glanz und Grauen¿ im LWL-Textilwerk
Martin Schmidt und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale vor einem Strandensemble mit Hosenanzug und Strohhut.
Foto: LWL/Betz
Die Besucher erfahren wie politisch die Alltagsmode in den 1930er und 1940er Jahren tatsächlich war. Denn Uniformen der Hitlerjugend und des Bundes deutscher Mädel oder die Outfits der widerspenstigen Jugendlichen und der Swings waren nur einige der Möglichkeiten, politische Ansichten über Kleidung zu transportieren. Auch Details wie Stickerei und Anstecknadeln vermittelten die Zugehörigkeit zur propagierten ¿Volksgemeinschaft¿.
Das komplexe System von Dresscodes wird vor dem Hintergrund von Konsum und Wirtschaft thematisiert: ¿Die Ausstellung macht deutlich, wie die nationalsozialistische Diktatur den Konsum und die Herstellung von Kleidung ¿ jenseits der Klischees von Dirndl, Lederhose und Uniform ¿ für den Umbau der Gesellschaft und die Sicherung der eigenen Macht instrumentalisierte¿, erläutert Martin Schmidt vom LWL-Textilwerk.
Trotz Spar-Apellen des Regimes und knappem Material beeinflussten Frauen-Zeitschriften und internationale Filmstars die Kleidung der 1930er und 1940er Jahre. So entstand eine facettenreiche Mode mit ausgefallenen Schnitten und neuen Materialien.
Ort: LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt, Spinnerei, Industriestraße 5
Datum: Sonntag (5.7.)
Zeit: 15 Uhr
Eintritt Museum: 3 Euro
Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos.
Glanz und Grauen. Mode im `Dritten Reich�
29.3. ¿ 1.11.2015
LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt, Spinnerei
Industriestraße 5, 46395 Bocholt
Geöffnet Di ¿ So 10 ¿ 18 Uhr
http://www.lwl-industriemuseum.de
Broschüren der NS-Gemeinschaft ¿Kraft durch Freude¿ und Badeanzüge sind neben vielen anderen Exponaten in der Ausstellung zu sehen.
Foto: LWL/Betz
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Maike Lammers, LWL-Industriemuseum, Tel. 02871 21611 15
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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