12.06.15 | Kultur Erzählcafé: Gustav Kopka, der Serienmöbel-Pionier
Begleitveranstaltung zur Ausstellung ¿In Serie¿ im LWL-Ziegeleimuseum Lage
Gustav Kopka gründete das Herforder Unternehmen, das später eine Möbelfabrik werden sollte, bereits 1861. Er erkannte die florierende Industrie des Ruhrgebiets und den dortigen Bedarf der Arbeiter an preisgünstigen Möbeln. In Berlin hatte Kopka gesehen, dass sich Möbel nicht nur als Einzelanfertigung beim Tischler herstellen lassen, sondern auch als Serienfertigung möglich waren. Dieses System der arbeitsteiligen Herstellung brachte er in die Region und gab so den Anstoß für diesen Wirtschaftszweig in Westfalen.
Die Ausstellung im LWL-Ziegeleimuseum Lage zeigt Gründerzeitküchenschränke aus dem 19. Jahrhundert, lippische ¿Wertmöbel¿ aus massivem Nussbaum, die erste Anbauküche der Firma Poggenpohl ¿form 1000¿, einen Schrank aus der Zeit des Gelsenkirchener Barocks, die Schlafzimmermode der 1970er und das bekannte Designsofa ¿Conseta¿ der Firma COR aus Rheda-Wiedenbrück, das seit über 50 Jahren hergestellt wird. 17 Figurinen mit Kleidern aus der jeweiligen Zeit verdeutlichen den Modegeschmack der Bevölkerung in Westfalen.
Hintergrund:
Seit 150 Jahren ist Westfalen die Möbelregion Deutschlands. Fast alle großen Hersteller von Küchen-, Schlaf- und Wohnzimmermöbeln hatten oder haben hier ihren Sitz. Viele Möbelfabriken entstanden aus kleinen handwerklichen Familienbetrieben in Zuge des Niedergangs des vorindustriellen Leinengewerbes Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihre Kunden waren die Arbeiter der aufstrebenden Industrielandschaften des Ruhrgebiets, Berlins und Sachsens. Diese Arbeiter besaßen Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals genügend Kapital, um in die Anschaffung von Möbeln zu investieren. Um diesen Bedarf zu decken, gingen die westfälischen Möbelhersteller schrittweise von handwerklicher Einzelarbeit zu maschineller Serienfertigung über.
Der Eintritt zur Veranstaltung im Museumscafé ist frei.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Elisa Groß, LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage, Tel. 0151- 40635013
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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