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13.05.15 | Kultur Exponate auf einen Blick: Das große Fressen

Sonderausstellung "Die 7 Todsünden" im Kloster Dalheim

Dalheim (lwl). Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit: Die Geschichte der sieben Todsünden ist so alt wie die Menschheit. Vom 30. Mai bis 1. November steht die christlich geprägte Lehre der Laster erstmals im Mittelpunkt einer Sonderausstellung. Die Schau ¿Die 7 Todsünden¿ des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur Kloster Dalheim (Kreis Paderborn) zeigt 300 Exponate aus 15 Jahrhunderten bis in die Gegenwart ¿ von der ältesten Niederschrift der menschlichen Laster über deren grausame Manifestation im Nationalsozialismus bis hin zu ihrer modernen Erscheinung.

Einen Überblick über die ausgestellten Stücke erhalten Journalisten bei einem Presserundgang am 26. Mai um 10 Uhr.

Rezept ¿Schweineschinken ziseliert¿
Nach den kargen Kriegsjahren halten in den 1950er Jahren reichhaltige, fette Speisen Einzug in die deutschen Küchen. Kalorienreiche und langentbehrte Zutaten, vor allem Fleisch, stehen nun täglich auf dem Speisezettel vieler Bundesbürger. Völlerei gilt als schick, ein runder Bauch als Zeichen von Wohlstand. Das Rezept ¿Schweineschinken ziseliert¿ aus der Frauenzeitschrift Constanze (1958) zeigt, wie hoch die ¿Fresswelle¿ im Wirtschaftswunderland schlug: Der abgebildete fettig-glänzende Braten ist nur als Teil einer ganzen Menüfolge gedacht. Anscheinend blieb dafür nach einer Vorspeise aus Rinderkraftbrühe mit Austern oder Krabben noch genug Platz im Magen. Und auch nach Verzehr des Schweinebratens war die Völlerei noch nicht beendet: Als Nachspeise empfiehlt die Zeitschrift Obstsalat mit Schwarzwälderkirsch und Schlagsahne. Gewöhnungsbedürftig ist die Alternative zum begleitenden Rotwein: ¿Ein Glas Gemüsesaft mit einem Schuß Wermut¿.

Pressekontakt

Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Maria Tillmann, Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Tel.: 05292/9319-114

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